Kosten und Realverbrauch: Kia Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line

Kosten und Realverbrauch
:
Kia Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line

Der 23.690 Euro teure Kia Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line tritt zum Verbrauchs-Check an.

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Man neigt zunächst dazu, den Kia Rio zu unterschätzen, da er unscheinbar daherkommt, selbst als aufgeschwellerter GT-Line mit "Diffusor-Optik" (nicht verwechseln mit diffuser Optik). Dabei bringt er seit der Modellpflege 2020 ein umfangreicheres, gut aufgestelltes, teils aber nervöses Assistenzteam (da meinen wir dich, du reingrapschiger Spurhalter) mit. Das Infotainment bekam der Rio modernisiert, wobei sich das Acht-Zoll-Gerät in die eingängige tasten- und touchscreenkombinierte Einfachheit der Gesamtbedienung einfügt.

Kia Rio, Exterieur © Achim Hartmann
Der in der aktuellen Generation bereits seit 2017 erhältliche Kia Rio wurde stetig modernisiert. Unter anderem unterstützt nun ein Riemenstartergenerator den Dreizylinder beim Beschleunigen mit – arg mildem – E-Boost.
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Neben der imposanten Geräuschkulisse mindern stürmische Wind- und poltrige Fahrwerksgeräusche den Komfort, aber mehr noch die stramm abgestimmte Federung.
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Die bestens organisierte Bedienung mit wohlsortierten Tasten und Touchscreen samt Drehreglern für Lautstärke und Navi-Zoom gefällt.
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Keine leeren Tasten, sogar eine Lenkradheizung gibt es im Rio. Im Eco-Modus knipst das 48-Volt-E-Werk den Verbrenner aus.
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Bei voller Zuladung droht die ohnehin herb ansprechende Federung auf kurzen Stößen durchzuschlagen. Und während die vordere Sitzposition zu abgehoben ist, um sich beim Fahren integriert zu fühlen, ...
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... kommt man sich auf der Rückbank eher überintegriert vor. Erfreulich: das elektrische Glasschiebedach.
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Nicht nur beim Knieraum im Fond, auch beim Ladevolumen bietet der Kia nicht allzu viel Platz.
© Achim Hartmann
Unter dem Ladeboden gibt es keinen weiteren Stauraum, denn dort sitzt die Hybridbatterie.

Vor allem haben die Techniker den Antrieb mildhybridisiert – mit dem 48-Volt-E-Werk aus Riemenstartergenerator und Lithium-Ionen-Akku. Nun besteht bei solch einem System die Möglichkeit, den Motor in Rollphasen auszuschalten, während der 48-Volt-Akku mit per Rekuperation gesammelter Energie die Bordelektronik bestromt. Dazu aber muss der Leerlauf eingelegt werden – das regelt bei einer Automatik die Getriebesteuerung, beim Schalter an sich nur der linke Fahrerfuß. Nun, an sich. Denn der Rio hat eine elektronisch gesteuerte Kupplung, die per Pedal oder vom Steuergerät ausgelöst werden kann. Dieses legt, wenn es ihm im Eco-Modus beliebt, selbstständig den Leerlauf ein und knipst den Motor aus. Und wie sieht es mit den Kraftstoff- und Unterhaltskosten aus?

Unser Testverbrauch

Kia gibt für den Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line einen WLTP-Verbrauch von 5,5 Litern Super auf 100 Kilometern an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag. Wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern ermittelt, was Spritkosten von 12,53 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der Kia 5,2 Liter, während er sich auf der Pendler-Strecke 6,5 Liter genehmigte. Wurde der Kia sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 8,9 Liter. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken (20.10.2022 / Super: 1,87 Euro/Liter).

© Achim Hartmann

Der Testverbauch setzt sich zu 70% aus der Pendler-Runde und jeweils 15% Eco und Sport zusammen.

Monatliche Unterhaltskosten

Wer so ressourcenschonend fährt wie wir auf unserer Eco-Runde, drückt die Spritkosten für 100 Kilometer auf 9,72 Euro. Die eher heftige Gangart resultiert in einer Summe von 16,64 Euro. Die Kfz-Steuer kostet für den Kia 82 Euro pro Jahr, die Haftpflicht-Versicherung beträgt 379 Euro. Teil- und Vollkasko schlagen mit zusätzlichen 91 beziehungsweise 540 Euro zu Buche. Monatliche Unterhaltskosten von 255 Euro zahlt, wer den Kia 15.000 Kilometer im Jahr fährt. Beträgt die Laufleistung das Doppelte, steigt die Summe auf 469 Euro. Den Wertverlust lassen wir in dieser Rechnung außen vor.

© Achim Hartmann

Der 23.690 Euro teure Kia Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line tritt zum Verbrauchs-Check an.

So wird getestet

Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.

Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Testverbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko.

Fazit

Im auto motor und sport-Testverbrauch landet der 23.690 Euro teure Kia Rio 1.0 T-GDI 120 GT-Line mit 120 PS bei einem Durchschnittswert von 6,7 Liter Super pro 100 Kilometer. Damit betragen die Kraftstoffkosten auf dieser Distanz 12,53 Euro. Die monatlichen Unterhaltskosten liegen bei 255 Euro (15.000 km jährliche Laufleistung) oder 469 Euro (30.000 km jährliche Laufleistung).

Tabelle (techn. Daten)

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