Kia Venga 1.4 CRDi im Test

Kia Venga 1.4 CRDi im Test
:
Ganze 7 Jahre Garantie

© Jürgen Decker 26 Bilder

Für den Kia Venga 1.4 CRDi gibt es sieben Jahre Vollgarantie; das zeugt von großem Vertrauen in die Dauerhaltbarkeit. Wir machten die Probe aufs Exempel – den Dauertest über 70.000 Kilometer in etwas über einem Jahr.

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Als Kia vor noch nicht einmal 20 Jahren mit dem Vertrieb in Deutschland begann, machten die ersten Autos allenfalls mit günstigen Preisen und ordentlicher Ausstattung auf sich aufmerksam. Als Tochter des Hyundai-Konzerns sieht das heute völlig anders aus: Modelle wie der Kia Venga werden mit deutscher Hilfe – der Konzern betreibt in Rüsselsheim ein Technologiezentrum – für Europa entwickelt und auch hier produziert.

Technik und Design müssen sich längst nicht mehr verstecken, dazu kommt als Sahnehäubchen ein üppiges Qualitätsversprechen: Sieben Jahre Vollgarantie sollen das Risiko senken und Vertrauen schaffen. Grund genug für uns, einem Kia Venga dauerhaft auf den Zahn zu fühlen. Natürlich nicht sieben Jahre lang – 70.000 Kilometer in gut einem Jahr sollten genügen, um sich ein aussagekräftiges Bild von der Dauerhaltbarkeit des kompakten Kia Venga machen zu können.

Kia Venga kein Muster an Übersichtlichkeit

Im Mai 2010 trat deshalb ein in Scheinrot lackierter Kia Venga 1.4 CRDi mit 90-PS-Diesel und Spirit-Ausstattung seinen Dienst in der Redaktion an. Zum damaligen Grundpreis von 19.000 Euro addierten sich weitere 300 Euro für das Start-Stopp-System ISG und 610 Euro für das Sichtpaket. Es enthält unter anderem einen Tempomat, einen automatisch abblendenden Innenspiegel und ein darin integriertes Display für die Rückfahrkamera – schließlich ist der Kia Venga kein Muster an Übersichtlichkeit.

Um es vorwegzunehmen: Gravierende Probleme traten während der Testdistanz nicht auf, der Kia Venga 1.4 CRDi lief stets zuverlässig und blieb kein einziges Mal liegen. Außerhalb der alle 30.000 Kilometer anfallenden Routineinspektionen blieb für die Werkstatt wenig zu tun: ein Marderbiss und ein Steinschlag in der Windschutzscheibe. Dazu zwei Mängel, die auf Garantie behoben wurden: Auf dem vorderen Stoßfänger löste sich handtellergroß der Klarlack. Und am Ende der Testzeit fiel wegen eines korrodierten Batteriesensors die Start-Stopp-Automatik aus.

Kia Venga 1.4 CRDi mit ausgeprägter Anfahrschwäche

Dieses System war während des Dauertests in Kombination mit dem 1,4 Liter kleinen Diesel ziemlich umstritten, denn der Selbstzünder des Kia Venga 1.4 CRDi wartet mit einer ausgeprägten Anfahrschwäche auf: „Man kommt an der Ampel kaum los“, beschwerte sich ein Kollege, ein weiterer notierte: „Start-Stopp arbeitet willkürlich – mal geht der Motor aus, mal nicht.“ Sein verhaltenes Temperament entwickelt der auch im warmen Zustand als Selbstzünder erkennbare Vierzylinder erst ab 1.500 U/min, untermalt von einer deutlichen Brummfrequenz. Aufgrund der langen Getriebeübersetzung ist fleißiges Bedienen der knochigen Sechsgangschaltung unabdingbar, wenn es mit dem Kia Venga 1.4 CRDi zügiger vorangehen soll.

Der Verbrauch des Kia Venga 1.4 CRDi pendelte sich über die gesamte Distanz bei 6,6 Liter pro 100 km ein, wobei minimal 4,8 ebenso möglich waren wie maximal 7,9 Liter. Neben der mäßigen Motorlaufkultur beeinträchtigen auf schlechten Straßen auch Poltergeräusche und die stuckerige Federung den Fahrkomfort im Kia Venga. An der Klimatisierung („Heizung spricht träge an“) und am Serienradio („mäßiger Klang, mäßiger Empfang“) gab es vereinzelt Kritik, deutlich massiver fiel sie in Bezug auf den Tempomat, den verstellbaren Ladeboden und die trotz Rückfahrkamera unübersichtlichen Karosserie aus.

Bequeme Sitze, viele Ablagen

Es gibt also noch einiges zu optimieren, doch insgesamt entpuppte sich der kompakte Kia Venga als angenehmer Begleiter im Alltag. Viel Lob bekam er für den mühelosen Ein- und Ausstieg, das gute Raumangebot und den in Verbindung mit der verschiebbaren Rückbank sehr variablen und ausreichend großen Gepäckraum.

Zufrieden klingen auch die Kommentare zu den bequemen Sitzen des Kia Venga („sehr komfortabel“, „langstreckentauglich“) und den vielen praxisnah gestalteten Ablagefächern („groß dimensioniert“, „gut nutzbar“). Da zudem die 70.000 Kilometer kaum nennenswerte Abnutzungserscheinungen beim Kia Venga hinterlassen haben, gibt es an folgender Dauertestnotiz nichts auszusetzen: „Sehr beachtlich, welche Fortschritte Kia in den letzten Jahren gemacht hat – und das in jeder Hinsicht.“

Fazit

Bei manchen Details besteht noch Optimierungsbedarf, doch in Sachen Zuverlässigkeit überzeugt der Kia Venga 1.4 CRDi rundum.

Tabelle (techn. Daten)

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