Kia Picanto 1.0 T-GDI im Test

Kia Picanto 1.0 T-GDI im Test
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Picanter All-in-Zwerg

Kia Picanto 1.0 T-GDI  © Maximilian Balázs 12 Bilder

Kann auch wenig Auto schon zu viel sein? Der Kleinstwagen tritt mit 100-PS-Motor und Vollausstattung zum Test an.

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Nicht weniger als 20.110 Euro kostet dieser vollausgestattete Test- Picanto in der GT Line inklusive Assistenzpaket (790 Euro), Technologiepaket (590 Euro) und Navigationssystem (1.390 Euro). In Zeiten von E-Kleinstwagen kein ungewöhnlicher Preis, nur dass der Kia verbrennergetrieben ist und eine Kaufprämie vom Händler und nicht von der BAFA abhängt.

Klappe zu, Picanto tot? Nein, so einfach ist es nicht. Schließlich bietet so ein Verbrenner-Kleinstwagen auch viele Vorteile – den größeren Aktionsradius zum Beispiel und damit die bessere Qualifikation als Vollwertauto. Der Einlitermotor hat reichlich Druck und schubst den 1.035-kg-Würfel kräftig voran. Ab 1.500/min bläst der Turbo den Marsch, der Motor trommelt einen kernigen und präsenten Beat dazu. Wer schwungvoll abbiegt und früh aufs Gas steigt, erntet gar etwas Schlupf am kurveninneren Vorderrad. So scheint die angriffslustige rote Verzierung der Karosserie nicht gänzlich fehl am Platz. Die Lenkung wirkt zwar ein wenig gefühllos, aber für diese Klasse noch immer überdurchschnittlich präzise.

© Maximilian Balázs

Mit der für den kräftigen Turbomotor notwendigen GT Line kostet der Zwerg mindestens 16.850 Euro.

Daher wieselt der Einstiegs-Kia mit kleinem Wendekreis (9,8 m) nicht nur flink durch den Ort, sondern auch um ihn herum und fürchtet sich dank guten Geradeauslaufs nicht mal vor der Autobahn. Etwas besser bremsen könnte er aber, denn knappe 38 Meter aus 100 km/h sind selbst bei den Kleinsten etwas zu viel. Auch der Spurhalter im optionalen Assistenzpaket agiert nervös, während der Totwinkelwarner seinen Job gut macht und die ohnehin gute Übersichtlichkeit weiter unterstützt.

Rot und Butter

Im Innenraum dominiert Hartplastik das Cockpit, aber Verarbeitung und Bedienelemente wirken hochwertig. Das unten abgeflachte Sportlenkrad gefällt mit roten Ziernähten, und die zweifarbigen Kunstledersitze bieten neben der schicken Optik auch einen passablen Seitenhalt. Ergonomie? Durchaus vorhanden, obwohl sich größere Fahrer entscheiden müssen, ob stark angewinkelte Beine oder gestreckte Arme das kleinere Übel sind. Weiter hinten deuten drei Kopfstützen mutig die Fünfsitzigkeit des Picanto an, die im Alltag eher theoretischer Natur ist.

In der Praxis sind eher die hohen Preise ein Hindernis. Daher ruhig auf etwas Ausstattung verzichten und die für den kräftigen Turbomotor notwendige GT Line nur mit dem Connectivity-Paket mit Apple CarPlay, Android Auto und Rückfahrkamera (590 Euro) kombinieren. So bleiben die Kosten im Rahmen – auch ohne E-Auto-Förderung.

Fazit

Der Top-Picanto packt viel Ausstattung, solide Qualität und ein gesundes Maß Quirligkeit in wenig Auto zum gehobenen Preis.

Tabelle (techn. Daten)

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