Kia Niro 1.6 GDI im Test

Kia Niro 1.6 GDI im Test
:
Bringt der Kia-Hybrid den Durchbruch?

Kia Niro 1.6 GDI, Frontansicht © Achim Hartmann 20 Bilder

Er sieht eher cool als knausrig aus, doch letztlich ist der kleine Hybrid von Kia beides. Erster Test des Kia Niro 1.6 GDI.

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Oha. Schon drei Kollegen standen nun hier in meinem Büro, um ihren Eindrücken zum Niro freien Lauf zu lassen. Positive wohlgemerkt. Besonders oft zu hören: das schicke Design des Niro sowie der gelungene Antrieb, außerdem das unauffällige, aber gut verarbeitete Cockpit. Ein typischer Kia eben. Gut ausgestattet, ausgereift, leicht zu bedienen und ohne viel Schnickschnack. Wären da nicht die geänderten Rundinstrumente, manch einer würde den Niro sicher als klassischen Benziner einsortieren, nicht als Hybriden. Mit ein Grund:

Kia Niro 1.6 GDI, Cockpit© Achim Hartmann

Neue, weiß leuchtende Instrumente unterscheiden den Hybrid von den anderen Modellen der Marke.

Wie beim baugleichen, aber innen wie außen futuristischer dreinblickenden Hyundai Ioniq kommt ein Vierzylinder-Benziner samt Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz, in dessen Gehäuse ein 32 kW starker E-Motor für zusätzlichen Schub sorgt. Keine Spur also von einem jauligen Motor, der mit einem CVT-Getriebe kämpfen muss. Nein, der Niro schaltet passend und meist sehr manierlich. Wer mag, kann die Gänge auch manuell mittels Schaltknauf wechseln. Lenkradpaddel sind leider nicht zu haben. Und da es keinen speziellen E-Modus oder verschiedene Rekuperationsstufen gibt, bleibt dem Fahrer auch nicht viel anderes, als einfach zu fahren.

Sparsam und elektrisch

Passable 265 Nm Drehmoment stehen für ihn schon ab 1.000 Touren parat, die Systemleistg beträgt 141 PS. Je nach Gaspedalstellung zieht der 1,5-Tonner rein elektrisch los (theoretisch bis 130 km/h) oder flitzt gleich mit aller Kraft voran. 140 km/h sind dann locker erreicht. Darüber hinaus schwinden indes die Kräfte und der 105 PS starke Benziner brummt deutlicher.

© Achim Hartmann

Eine Durchladefunktion sucht man hier vergeblich. Dennoch ist mit bis zu 1.371 Litern das Ladevolumen bei umgeklappter Sitzbank üppig.

Da sich das Fahrwerk mit zunehmender Geschwindigkeit zugleich rüpelhaft gibt und die sicher mitschuldigen 18-Zöller (abwählbar) lauter abrollen, sind schnelle Autobahntouren nichts für Feingeister. Also lieber runter vom Gas und bewusst cruisen. Dann knipst der Niro gern auch mal unbemerkt den Vierzylinder aus, und der E-Motor sorgt mithilfe der Lithium-Ionen- Polymer-Batterie unter den Fondsitzen für ausreichend Schwung. So bewegt, fällt nicht nur auf, wie wenig Windgeräusche der Crossover erzeugt, auch der ohnehin schon niedrige Testverbrauch von 6,3 l/100 km sinkt ohne Weiteres gen 5,5 Liter.

Viel Platz und starke Bremsen

Ansonsten drückt beim bereits serienmäßig umfangreich ausstaffierten Niro gar nichts. Die Sitze sind rundum bequem, und vorne wie hinten bietet der klasse verzögernde Koreaner ein beachtliches Platzangebot. Auch der Kofferraum, bestückt mit variablem Ladeboden und großen Unterbodenfächern, kann mit einem Volumen von minimal 373 Litern mithalten.

Und sollte es einmal enger werden, nimmt der Kia, als eines der wenigsten Hybridfahrzeuge, auch noch 1,3 Tonnen an die Anhängerkupplung. Kein Wunder, dass der Niro für Gesprächsstoff sorgt.

Vor- und Nachteile

  • Stimmiger und kultivierter Antrieb,
  • niedriger Verbrauch,
  • niedrige Windgeräusche,
  • starke Bremsen,
  • sicheres Fahrverhalten,
  • üppige Ausstattung,
  • sieben Jahre Garantie für Fahrzeug und Batterie
  • Laute Abrollgeräusche bei hohen Geschwindigkeiten,
  • teils etwas ruppiges Fahrwerk

Tabelle (techn. Daten)

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