Jaguar F-Pace SVR im Test

Jaguar F-Pace SVR im Test
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Was bringt das Facelift?

Jaguar F-Pace SVR, Exterieur © Achim Hartmann 13 Bilder

Frisches Interieur und Infotainment, dazu den bewährten V8-Kompressor-Motor – eine gute Kombination? Test.

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Obwohl noch ziemlich frisch, gehören Typen wie er schon zu den alten weißen Männern im automobilen Showbiz. Nach seinem Start 2016 balgt sich der F-Pace seit 2020 gründlich geliftet mit anderen Midsize-Premium-SUV wie Audi Q5, BMW X4 oder Porsche Macan herum. Ihnen hat er teils bessere Platzverhältnisse voraus, vor allem den V8 im SVR. Fünfliter. Mit Kompressor. Ohne Hybrid. Sehen Sie, deswegen alter weißer Mann. Aber ein richtig fitter. Mit hochwertigen, geschmackssicheren Lederoberflächen, einer Meridian-Soundanlage, deren Hochtonqualitäten selbst hervorragend hörende junge Damen schätzen, feinen Metallapplikationen plus stützenden, langstreckenbequemen Schalensitzen.

Die wiederum helfen, wenn der SVR seine Talente auspackt. Warmgerollt mit der sämigen Lenkung und dem bassigen V8-Flausch, schreckt er vor Kurven nicht zurück. Geradeaus hat er mit 550 PS und 700 Newtonmetern eh Heimspiel, zumal der Antriebsstrang das reichliche Drehmoment lieber fuderweise statt mit der Grammwaage an die 21-Zoll-Mischbereifung schickt. Traktionsmängel kennt der F-Pace zwar kaum, doch für allerfeinste Handling-Tansparenz gibt es durchaus Besseres.

Jaguar F-Pace P550 SVR 58 Sek.

So frisst der 2,1-Tonnen-Brummer am liebsten mit sauberem Schwung weite oder zumindest mittelschnelle Bögen. Logisch, angesichts der kinetischen Energie, die in hart angebremsten (Wirkung gut, Pedalgefühl etwas kaltherzig) Spitzkehren geradeaus will. Da hilft auch die selbst in Comfort-Stellung noch recht straffe Fahrwerksabstimmung nichts. "Dynamic" strafft den F-Pace zusätzlich, wandelt die Lenkung von ausreichend fein Richtung zäh. Immerhin liefert der SVR genug Rückmeldung und verkneift sich Überraschungen wie Beschleunigungs-Quersteher und Ähnliches.

Ansagen bitte in Mandarin

So sollten selbst Eilige im Comfort-Modus gut klarkommen, den gediegenen Antriebskomfort auch dank der ZF-Achtgangautomatik, die ordentliche Federung (bei höheren Tempi) sowie die moderne, unaufdringliche Bedienung mit eigener Jaguar-Note genießen. Bis auf die Sprachsteuerung, die sich so anfühlt, als müsse man akzentfrei Mandarin beherrschen, um beim Chinesen um die Ecke sein Essen zu bestellen. Freitext beherrschen andere besser.

Aber: Wer will schon viel reden, wenn er dem 5.000-Kubik-Block bei der Arbeit zuhören kann. Ganz ungeniert, ohne Pseudo-Hybrid und Öko-Kastrationsdramen. Schön, dass es so was noch gibt – ab 105.450 Euro bei Ihrem freundlichen Wildkatzen-Dealer.

Fazit

Zeitgemäß oder nicht – das Topmodell der F-Pace-Familie macht Freude. Nach dem Facelift hat er mit hochwertigem Stil zu sich selbst gefunden. Unaufdringlich und leistungsstark. Gut so!

Tabelle (techn. Daten)

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