Einzelbericht zum großen 4Wheel-Fun-Pickup-Vergleichstest 2014. Der Isuzu D-Max im Detail.
Er spielt in diesem Vergleich die Rolle des Underdogs. Gegen die geballte Power von Toyota, Ford oder VW kann Isuzu zumindest in Deutschland nicht groß punkten, besteht die gesamte Marke doch nur aus zwei Nutzfahrzeugen. Anders sieht das in Thailand aus, wo der D-Max gebaut wird – dort ist er ein riesiger Kassenschlager. Allerdings sind es meist gerade die unterschätzten Gegner, die sich als hartnäckigste Widersacher entpuppen. Ist es auch beim Isuzu D-Max so?
Isuzu D-Max im Vergleichstest: der Preisbrecher
Im Vergleich zu seinem Vorgängermodell ist der neue D-Max viel erwachsener geworden. Das bezieht sich nicht nur auf das Format, sondern auch auf die Alltagstauglichkeit. Der Umstieg auf eine moderne Aufhängung an der Vorderachse hat das einstige Problemgebiet befriedet, wenngleich sowohl der Federungskomfort als auch die Kurventauglichkeit des etwas unterdämpft und taumelig agierenden Fahrwerks im direkten Vergleich mit dem VW und dem Ford abfällt. Der Isuzu D-Max ist noch echter Truck, mit etwas weniger geschliffenen Manieren.
Spezialgebiet von Isuzu war seit jeher der Motorenbau, da macht der neue D-Max keine Ausnahme. In Europa gibt es ihn ausschließlich mit einem 2,5-Liter-Commonrail-Diesel, der muntere 163 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment freisetzt. Ein ausgesprochen angenehmes Aggregat, das schön druckvoll läuft und mit geringem Durst punkten kann – der Isuzu D-Max war in unserem Vergleich das sparsamste Auto. Wenn sich die Maschine künftig auch noch als ähnlich robust erweist wie die bisherigen Isuzu-Diesel, ist den Japanern in dieser Hinsicht ein großer Wurf gelungen.
Abzüge gibt es beim Isuzu D-Max für das Getriebe, das mit unpräziser Führung und ellenlangen Wegen nervt – hier ist man mit der ebenfalls verfügbaren Automatik erheblich besser bedient. Was der Ford Ranger an Cockpitspielereien zuviel auffährt, hat der D-Max zu wenig: etwas mehr Pep täte dem leicht trist wirkenden Innenraum gut. Die prinzipiell große Bewegungsfreiheit auf der Rücksitzbank wird durch die tiefe Sitzposition eingeschränkt, die zu stark angewinkelten Beinen führt.
Im Gelände ist der Isuzu im Serientrimm unseres Testwagens schnell am Ende seines Lateins. Das liegt vor allem an seinem langen Hecküberhang und der schlechten Bauchfreiheit – in der Verschränkung zählt er im Pickup-Lager zu den Besten.
Seine Trumpfkarte zieht der Isuzu allerdings zum Schluss: die mit den Kosten. Sowohl im Grundpreis als auch bei den Optionen ist er der günstigste.
Links zu den Einzelbeiträgen:
- Hauptbeitrag Pickup-Vergleichstest
- Ford Ranger
- Isuzu D-Max
- Mitsubishi L200
- Nissan Navara
- Toyota Hilux
- VW Amarok
Fazit
Der Isuzu D-Max ist der Geheimtip für Sparfüchse. Sein vergleichsweise niedriger Preis und die ordentliche Ausstattung sprechen für ihn. Der Motor ist ein echtes Arbeitstier, das ordentlich Druck macht und trotzdem sparsam bleibt. Allerdings hätten die Entwickler beim Getriebe etwas Überstunden schieben dürfen – das Gerühre in der unsensiblen Schaltbox gehört nicht ins 21. Jahrhundert. Das Fahrwerk des Isuzu D-Max ist etwas für gemütliche Cruiser.
Gesamtpunktzahl: 19
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