Einzelbericht zum großen Pickup-Vergleichstest. Der Ford Ranger im Detail.
Angetreten, um die Welt zu rocken: der Ford Ranger , jüngster Teilnehmer in unserem Vergleich, wurde als „Weltauto“ konstruiert. Federführend bei der Entwicklung war Ford Australien, das Land, welches weltweit als härtester Pickup-Markt gilt.
Während die Australier ihr Wissen um hartes Gelände und heftige Beanspruchung einbrachten, steuerten europäische Ford-Entwickler ihre Expertise in Sachen Fahrwerksabstimmung bei. Im Ergebnis ist der Ford Ranger ein bemerkenswerter Mix aus bekömmlicher Fahrweise und robustem Geländekönner. Das unterstreicht schon alleine die werkseitig freigegebene Wattiefe von 800 Millimetern – im Outback sind die Wasserlöcher etwas tiefer.
Ford Ranger im Vergleichstest: prima Fahrwerk
Im Fahrverhalten gibt der Ford in unserem Vergleich den Ton an: straffe, aber komfortable Federung, auf der Bremse ähnlich energisch wie der Amarok, dazu mit einer (für einen Pickup) bemerkenswert feinfühlig und direkt agierenden Lenkung gesegnet – das ist schon näher am Pkw als am Lastwagen.
Bei der Modernisierung des Ranger-Innenraums sind die Entwickler eventuell etwas zu fröhlich ans Werk gegangen. Der Knopf-Verhau an der Mittelkonsole und auch die verspielt designten Instrumente sind gewöhnungsbedürftig. Das zu kleine, nach hinten geneigte Display der Multimedia-Anzeige ist ein bisschen sparsam, dafür gefällt der im Innenspiegel integrierte Monitor der Rückfahrkamera.
Abseits dieser aufpreispflichtigen Luxus-Extras profiliert sich der Ford Ranger mit der gewaltigsten Zuladung im Vergleich (über eine Tonne) und dem kernigen Biss des 2,2-Liter-Motors. Der zweitkleinste Vierzylinder in diesem Vergleich muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken.
Vergleichsweise eng geht es auf den Rücksitzen zu, wo zum einen die recht steile Rückenlehne und zum anderen die geringe Beinfreiheit auffällt – wer oft Passagiere befördert, sollte hier ausgiebig probesitzen. Für den Geländebetrieb bringt der Ford Ranger 2.2 TDCi eigentlich alles mit, was man einem Standard-Pickup abverlangen kann: elektronische Traktionskontrolle, eine leicht und stufenlos im Tempo justierbare Bergabfahrkontrolle und die kurze Gesamtübersetzung schaffen ausreichend Kletterkompetenz. Die wird in erster Linie von der Bauform limitiert: bei 3,2 Meter Radstand ist oft mit Geräuschen unter dem Auto zu rechnen.
Tabelle
Links zu den Einzelbeiträgen:
- Hauptbeitrag Pickup-Vergleichstest
- Ford Ranger
- Isuzu D-Max
- Mitsubishi L200
- Nissan Navara
- Toyota Hilux
- VW Amarok
Fazit
Im Alltagsbetrieb ist der Ford Ranger der stimmigste aktuelle Pickup. Seine etwas undurchsichtige Bedienung und die verbesserungsfähigen Platzverhältnisse in der zweiten Reihe fallen jedoch auf. Die enorme Zuladung prädestiniert ihn für schwere Transporte, wobei im Testbetrieb schon mit 5-600 Kilo Beladung reichlich Bewegung in die Fuhre kommt. Bedauerlich: die prinzipiell verfügbare Hinterachssperre bietet Ford in Deutschland nicht an.
Gesamtpunktzahl: 21
Tabelle (techn. Daten)
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