Fiat 500 L 1.4 16V im Test

Fiat 500 L 1.4 16V im Test
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Retro-Fiat in XXL

© Hans-Dieter Seufert 24 Bilder

Der italienische Autobauer Fiat möchte den Erfolg des kleinen 500 in eine höhere Klasse übertragen. Auftritt 500 L als Kompaktwagen-Alternative mit mehr Raum – aber kann er mehr als Lifestyle?

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Fiat baut Kleinwagen-Bestseller, aber wann gab es bei uns zuletzt Erfolg in der Kompaktklasse? Stilo? Nein. Tipo? Nö. Ritmo? Belieben zu scherzen. 128? Vielleicht.

Jetzt soll es der neue Fiat 500 L richten. Er positioniert sich wie Ford B-Max oder Kia Venga als familienbegabte Kompaktwagen-Alternative. Seine üppige Form schafft viel Platz für die Passagiere. Pilot & Co. sitzen auf bequemen Sitzen, die aber wenig Halt bieten. Den Fond möbliert eine ebenso unkonturierte Bank, die Van-Standardtricks wie Längsverschieben genauso beherrscht wie geteiltes Umklappen.

Schwachbrüstiger 95 PS-Benziner

Ohnehin mangelt es dem Fiat 500 L nicht an Alltagstalenten: Die niedrige Ladekante erleichtert das Beladen, große Türen das Einsteigen. Mit gegabelten A-Säulen und großen Fenstern lässt er sich leicht überschauen, außer dem Notbremssystem für 350 Euro fehlt dem Fiat 500 L Easy nichts Wichtiges. Selbst das Infotainment mit CD-Radio, Bluetooth und USB ist Serie. Es lässt sich leicht bedienen, wie der ganze L, der dazu bei der Verarbeitung mit solider Schwere überzeugt.

An anderer Stelle kämpft er damit. Der 1,4-Liter-Vierzylinder, der ja schon den normalen Fiat 500 unmotiviert motorisiert, zieht schmächtig, dreht widerwillig und verbraucht zu viel. Der Fahrer muss eifrig durch das knapp abgestufte, präzise rastende Sechsganggetriebe schalten, damit der Viertürer sich zumindest zu uneiligem Alltagstemperament aufrappelt.

Fahrdynamik ist nicht die Sache des Fiat 500 L

Nicht, dass es das Fahrwerk des Fiat 500 L nach mehr verlangte. Trotz straffer Abstimmung bietet es ordentlichen Komfort. Aber das Bisschen an Agilität, das die servostrotzende E-Lenkung mit schwacher Präzision und mäßiger Rückmeldung nicht vereitelt, gipfelt in frühem Untersteuern. Alles sicher, zeigt aber, dass es wohl um Handlichkeit ging, nicht aber um Handling.

Das ändert nichts am cleveren Konzept und den Erfolgsaussichten des Fiat 500 L. Der ist zwar nicht ganz kompakt, klasse schon.

Vor- und Nachteile

  • üppiges Platzangebot
  • bequemer Einstieg
  • variabler Kofferraum
  • sichere Fahreigenschaften
  • vehemente Bremsen
  • wendig, gute Rundumsicht
  • ordentlicher Federungskomfort
  • günstiger Grundpreis
  • durchzugsschwacher, drehunwilliger Motor mit geringer Laufkultur
  • mäßige Fahrleistungen
  • geringe Agilität

Tabelle (techn. Daten)

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