Der DS 7 fährt jetzt mit grimmigerem Blick, modernisiertem Infotainment und als PHEV mit mehr Akkukapazität. Test.
Sieht aus wie eine an die Wand geklatschte Fledermaus" gehört wohl zu den weniger charmanten Beschreibungen des DS-Logos. Grund: Der Premium-Ableger des Stellantis-Konzerns ist hierzulande kaum bekannt, obwohl der DS 7 bereits fünf Jahre unterwegs ist und auf der bekannten EMP2-Plattform basiert. Jüngst wurde der knapp 4,60 Meter lange Siebener überarbeitet, der Crossback-Schriftzug dabei ersatzlos gestrichen.
Drei Motoren, ein Akku

Die Kombination aus 1,6-l-Turbobenziner und zwei Elektromotoren ergibt eine Systemleistung von 300 PS und ein Systemdrehmoment von 520 Nm. Die 14,2 kWh fassende Batterie kann AC mit 6,6 kW Leistung geladen werden.
Wer die Komplexität des 300 PS systemleistenden Allradantriebs erleben will, sieht den drei Motoren über die schicke Grafik im Instrumenten-Display dabei zu, wie sie sich abwechseln, ergänzen, Energie in Vortrieb verwandeln und Vortrieb in Energie. An der Vorderachse ist ein Turbo-Benziner mit 200 PS installiert, ergänzt durch eine 81 kW starke Synchronmaschine, deren Zwilling mit 83 kW den Antrieb der Hinterräder übernimmt. Wenn der ab sofort 14,2 kWh Energie speichernde Akku ausreichend gefüllt ist, startet der E-Tense immer im Strom-Modus.
Treibt bei gezügeltem Gasfuß allein die Hinterachs-PSM den 1,9-Tonner an, schafft er 47 km rein elektrische Reichweite. Droht Schlupf oder reicht die Leistung nicht aus, schalten sich die vorderen Motoren dazu, machen den E-Tense zum Allradler. Wann welcher Motor wie viel Power beisteuert oder die PSM Strom rekuperieren, organisiert allein die Elektronik, wobei man die Übergänge selten spürt, alles unauffällig im Hintergrund passiert, die Achtstufenautomatik ruckfrei schaltet. Es sei denn, der Akku ist leer oder man ruft dauerhaft sehr viel Leistung ab. Dann muss der Einssechser ran, dreht hoch, klingt dröhnig, übertönt die sonst sehr gute Geräuschdämmung.
Wohlfühlen im DS 7
Die Passagiere im DS 7 sitzen komfortabel und hoch über der Straße.
Und da sind wir auch schon beim Charakter des DS 7, der stets bemüht ist um die Wohlfühlatmosphäre seiner Insassen. Die sitzen umgeben von optisch wie haptisch ansprechenden Verkleidungsteilen auf bequemen Polstern hoch über der Fahrbahn, deren Unebenheiten vom adaptiv gedämpften Fahrwerk gut gefiltert werden. Nur ab und an dringt mal eine Kante oder Fuge durch.
Weil es ihm an Lenkgefühl fehlt, das er uns aber mit manchmal unnötig hohem Handmoment versucht vorzutäuschen, gehört der DS 7 nicht zur Dynamik-Fraktion, überzeugt dagegen mit kleinem Wendekreis, gutem Ansprechverhalten, flotten Sprints sowie standfester Verzögerung. Apropos verzögern: Eine Autohold-Funktion fehlt dem DS 7. Das ist nicht dramatisch, kann man von einem gut 58 000 Euro teuren Automobil aber trotzdem erwarten.
Fazit
Frisches Design und aktualisierte Technik: Der hochwertig anmutende, komfortable DS 7 zeigt im Test keine echten Schwächen und ist verglichen mit den Wettbewerbern sogar preiswert.
Tabelle (techn. Daten)
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