BMW X7 und Mercedes GLS im Vergleich

BMW X7 und Mercedes GLS im Vergleich
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Was unterscheidet die beiden Riesen-SUV?

Vergleich BMW X7 Mercedes GLS Aufmacher © Hersteller / ams

Mercedes hat es vorgemacht, BMW ist jetzt nachgezogen. Im Angebot beider Premium-Hersteller finden Kunden SUV-Modelle in Übergröße. Wir haben Mercedes GLS und BMW X7 miteinander verglichen.

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SUV gibt es mittlerweile von fast jedem großen Hersteller in zahlreichen Formen, Preisklassen und Größen. Einen SUV in Übergröße – also noch größer als die deutschen Vorreitermodelle Audi Q7, BMW X5, Mercedes ML oder VW Touareg, die ja bereits unter der Bezeichnung Fullsize-SUV laufen – gab es bei deutschen Herstellern bislang nur bei Mercedes zu kaufen.

Seit 2006 führt der schwäbische Hersteller mit dem GL einen XXL-SUV im Angebot, der mittlerweile in der dritten Generation an den Start geht und im Zuge der Modellpflege im Jahr 2015 zum GLS umgetauft wurde. Rund 20.000 Exemplare gingen bis 2018 an deutsche Kunden. Einen echten Wettbewerber kannte der siebensitzige Riese bis vor Kurzem nicht. Das hat sich mit dem neuen BMW X7 aber geändert.

Der neue GLS ist noch immer der Größte

Der größte SUV der Bayern ist 5,15 Meter lang, zwei Meter breit und 1,80 Meter hoch. Damit überragt er seinen „kleinen“ Bruder X5 um 23 Zentimeter in der Länge (4,92 Meter) sowie um sechs Zentimeter in der Höhe. Der Radstand erstreckt sich auf 3,1 Meter – 13 Zentimeter mehr als beim X5. Auch beim Markenzeichen hat BMW noch eine Schippe draufgelegt: Kein anderes Modell vor ihm hatte eine derart große Doppelniere als Frontgrill.

Bei den Außenabmessungen hat der Mercedes GLS weiterhin die Nase vorn. Mit dem Generationswechsel wächst der SUV um 77 Millimeter auf 5,21 Meter und überragt den X7 somit um sechs Zentimeter. Die Breite und der Radstand sind bis auf wenige Millimeter identisch. In der Höhe misst der GLS 1,84 Meter, also vier Zentimeter mehr als der X7. Gemessen an ihren Dimensionen sind die Größenunterschiede zwischen den beiden Konkurrenten kaum der Rede wert. Deutlicher sind die Unterschiede beim Gepäckraumvolumen: Beim Mercedes GLS schluckt das Heckabteil maximal 2.400 Liter, beim BMW sind es 2.120 Liter.

Jeweils zwei Diesel und ein Benziner

Das Antriebsangebot ist bei beiden Hersteller überschaubar. Zwei Diesel und ein Benziner stehen aktuell zur Wahl. Für den Mercedes GLS steht der bereits bekannte Reihensechszylinder-Dieselmotor OM 656 mit 286 PS/600 Nm (GLS 350d) oder mit 330 PS/700 Nm (GLS 400d) zur Wahl. Beide Versionen erreichen die neue Euro 6d-Norm, ein Allradantrieb und die 9G-Tronic Automatik ist jeweils serienmäßig. Als komplett neues Aggregat bietet Mercedes im GLS 580 einen V8-Benziner als Mildhybrid mit 489 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment an. Über das EQ Boost genannte 48-Volt-System und den integrierten Starter-Generator sind bei Bedarf kurzfristig weitere 250 Nm Drehmoment sowie 22 PS Leistung abrufbar. In anderen Märkten außerhalb Deutschlands (zum Beispiel USA) wird noch der Sechszylinder-Mildhybrid-Benziner im GLS 450 angeboten.

Mercedes GLS vs BMW X7 Kaltvegleich 2:49 Min.

Auch für den X7 gibt es aktuell zwei Diesel- und eine Benzinvariante. Einstiegsmodell ist der X7 xDrive30d mit 265 PS und 620 Nm Drehmoment. Im X7 M50d leistet der Reihen-Sechszylinder 400 PS und stemmt 760 Nm auf die Antriebswellen. Der Sechszylinder-Benziner des xDrive40i kommt mit 340 PS und einem Drehmoment von 450 Newtonmetern. Alle Aggregate sind grundsätzlich an eine Achtgang-Automatik gekoppelt, den serienmäßigen Allradantrieb verrät bereits die jeweilige Modellbezeichnung. Anders als bei Mercedes müssen deutsche X7-Käufer auf einen Top-Benziner verzichten. Der V8 im xDrive50i (462 PS/650 Nm) ist in Europa nicht verfügbar.

Ausstattung wie in der Oberklasse

Bei der Ausstattung schöpfen beide SUV-Riesen aus den Vollen und sind von Ihren Herstellern in der Oberklasse positioniert. Mercedes nennt den GLS in der Pressemitteilung nicht umsonst die „S-Klasse unter den SUV“ und stellt für den XXL-SUV sämtliche aus der Oberklasse verfügbaren Ausstattungsdetails bereit. Das gleiche Spiel treibt BMW mit dem X7, der sich viele Technik-Komponenten mit dem 7er teilt.

Serienmäßig verfügen beide SUV über eine Siebensitzer-Option mit zusätzlichen Sitzen im Heckabteil, deren Lehnen über einen Schalter vom Kofferraum aus elektrisch wegklappen. Im Mercedes GLS sollen hier Personen bis zu einer Körpergröße von 1,94 Metern, im BMW X7 bis zu 1,88 Metern Platz finden. Auch die Lehnen der zweiten Sitzreihe lassen sich jeweils per Knopfdruck nach vorne klappen. Für die zweite Sitzreihe bieten beide Hersteller anstelle der Rückbank auch eine Einzelsitzoption.

© Mercedes

Auf Knopfdruck falten sich beim Mercedes alle Sitze aus Reihe zwei und drei zusammen und ermöglichen bis zu 2.400 Liter Laderaum.

Eine Luftfederung ist in beiden SUV serienmäßig an Bord um Komfort und Geländegängigkeit zu garantieren. Im BMW X7 senkt das Fahrwerk die Karosserie am Heck bei Bedarf um 40 Millimeter ab, um das Beladen durch die geteilte Heckklappe zu vereinfachen. Im Mercedes kann das Fahrwerk mit einer Waschstraßenfunktion aufwarten, bei der die Karosserie auf Wunsch in die höchste Stellung gebracht wird, was die Spurweite verringert. Außerdem werden die Außenspiegel angeklappt, Schiebedach und Seitenscheiben geschlossen, der Regensensor deaktiviert, die Frontkamera zugeschaltet und die Klimaanlage auf Umluft gestellt.

Die neuesten Assistenzsysteme

In Sachen Assistenzsysteme steht für beide SUV die neueste verfügbare Technik bereit. Für den BMW X7 gibt es mit dem Driving Assistant Professional eine Art Komplettpaket für Sicherheit und Komfort mit aktiver Geschwindigkeitsführung, Lenk- und Spurführungs-Assistenten sowie einen Spurhalte-Assistenten mit aktivem Seiten-Kollisionsschutz. Hinzu kommen ein Querverkehrswarner für vorne und hinten, ein Heckkollisions-, ein Vorfahrts- und ein Falschfahr-Warner. Ein Parkassistent für das Einparken auf parallel zur Fahrbahn angeordneten Stellflächen ist stets serienmäßig. Das gilt auch für den Intelligent Personal Assistant (zumindest für drei Jahre) – der Sprachassistent, mit dem der Fahrer diverse Fahrzeugfunktionen per Sprachbefehl „Hey BMW ... “ abfragen oder bedienen kann.

Einen Sprachassistenten bietet auch der Mercedes GLS mit seinem serienmäßigen MBUX-Infotainmentsystem. Darüberhinaus ermöglicht der SUV dank Distronic und aktivem Stauassistent teilautonomes Fahren. Der Abstands-Assistent limitiert zudem automatisch das Tempo nach den erkannten Verkehrszeichen. Wie für die neue GLE-Klasse ist auch im GLS die „E-Active Body Control“ mit radselektiv ansteuerbarer Feder- und Dämpferrate sowie aktiver Kurvenneigefunktion optional verfügbar. Da jedes einzelne Rad in der Höhe einstellbar ist, verbessert sich die Verschränkungssituation im gelände. Außerdem hilft die Freifahrt-Schaukelei das im Tiefsand festgefahrene Auto zu befreien.

Wie der BMW darf auch der Mercedes bis zu dreieinhalb Tonnen an die jeweils optionale Anhängerkupplung nehmen. Ein Assistenzsystem für das Rangieren des Gespanns gibt es aber nur für den GLS.

© BMW
BMW bläst das X auf. Und zwar gewaltig. Der 2,4-Tonnen-SUV bietet Platz für bis zu sieben Personen.
© Mercedes
Auf der New York International Auto Show feiert der neue Mercedes GLS Premiere. Mercedes selbst spricht von der S-Klasse unter den SUV und stattet den neuen GLS auch entsprechend aus.
© BMW
Hier ein paar Maße des BMW-SUV: 5,15 Meter Länge, 1,80 Meter Höhe, zwei Meter Breite.
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Auf stolze 5,2 Meter streckt sich der Mercedes GLS inzwischen, fast acht Zentimeter mehr als das Vorgängermodell. Auch die Höhe hat zugenommen: 1,84 Meter.
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Trotz der montierten 22-Zoll-Räder kommt der SUV gut mit den wirklich sehr mäßigen US-Straßen zurecht, vermutlich auch durch Zweiachs-Luftfederung und adaptive Dämpfer. Der X7 hat 13 Zentimeter weniger Radstand.
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Auf der Straße soll der neue Mercedes GLS noch komfortabler als bisher unterwegs sein. Dazu trägt unter anderem die verbesserte Aerodynamik bei, die verringerte Fahrtwindgeräusche bringt. Der Radstand erstreckt sich auf 3,1 Metern.
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Das Kofferaumvolumen des BMW X7 reicht von 326 bis maximal 2.120 Liter - mit dem per Knopfdruck klappbaren Sitzen lässt sich der Kofferraum Stück für Stück erweitern.
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Auf Knopfdruck falten sich beim Mercedes alle Sitze aus Reihe zwei und drei zusammen und ermöglichen bis zu 2.400 Liter Laderaum.
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Für Europa wird es nur einen Benziner geben. Ob der Reihensechszylinder-Turbo mit den 2,4 Tonnen des X7 klarkommt? Erstaunlicherweise schon.
© auto motor und sport
Der neuen Mildhybrid-V8 versteckt sich unter einem wenig attraktiven Plastikdeckel und ist nach vorne mit Karbon abgeschirmt.
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In Deutschland gibt es zwei Varianten des OM 656-Reihensechszylinder, den GLS 350d und den GLS 400d.
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Sechs- oder Siebensitzer: Die Sitze im Fond lassen sich beim BMW per Knopfdruck bewegen, Einzelsitze in Reihe kosten ebenso extra…
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... wie die Monitore an den Lehnen der Vordersitze. Das Fond-Entertainmentsystem Professional umfasst zwei hochauflösende 10,2 Zoll Touchscreen-Farbdisplays, die natürlich unabhängig voneinander bedient werden können.
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Die Sitzverstellungen aller Sitze sind serienmäßig elektrisch. Dies gilt auch für die Easy-Entry-Funktion zum einfachen Ein- und Ausstieg zu den beiden Einzelsitzen in Reihe drei.
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Mit dem Komfort-Paket für den Fond gibt's kuschelweiche Extra-Polster für die Kopfstützen und ein wunderbar verspieltes Samsung-Tablet für die Mittellehne. Darüber lassen sich alle MBUX-Funktionen steuern. Aber nur, wenn's der Fahrer zulässt!
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Für beispielsweise Offroadfahrten lässt sich das Fahrwerk beim BMW per Knopfdruck um 40 Millimeter anheben.
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Das Thema Gelände nimmt man beim Mercedes durchaus ernst, mit der höhenverstellbaren Luftfederung und dem optionalen Untersetzungsgetriebe geht hier mehr als mit anderen modernen SUV. Außerdem hat der GLS eine Waschstraßenfunktion.
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Alles ein bisschen größer, alles ein bisschen höher, aber alles BMW: Das Cockpit. Vieles ist direkt am Lenkrad bedienbar. Zum Beispiel der Lenkassistent, das Infotainmentsystem, sowie die Anrufannahme, aber auch der Intelligent Personal Assistant kann zum Einsatz kommen.
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Die Mittelkonsole bietet eine Wireless Charging-Ablage für Smartphones und zusätzliche USB-Schnittstellen. Zusätzlich bilden das breite Digitalinstrument und das Display des MBIX-Systems eine Einheit, welches die Bedienung aller Komfortausstattungen des GLS vom Fahrersitz aus erlaubt.
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Die Displays des volldigitalen Instrumenten- und des Infotainment-Bildschirms messen im BMW in der Diagonale jeweils 12,3 Zoll.
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Ein 360-Grad-Kamerasystem nimmt den herrschaftlichen Abmessungen des GLS ein wenig ihres Schreckens.
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Der BMW hat für mehr Licht im Innenraum große Panorama-Glasdächer.
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Das Panorama-Glasdach des Mercedes zieht sich komplett über die zweite Sitzreihe.
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Auf Wunsch aus Kristall: Der Knauf des Gangwahl-Hebels und der Dreh-Drücksteller des BMW.
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Die Preise des neuen BMW X7 gehen bei 84.300 Euro los.
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Die für den GLS mit 86.727 Euro liegen auf annähernd gleichem Niveau mit dem BMW.

Fazit

Mercedes hat den GLS konsequent weiterentwickelt und ihn nicht nur noch größer, sondern nun auch endgültig in die automobile Oberklasse gehoben. BMW beschreitet mit dem großen X7 das gleiche Terrain und macht dem schwäbischen Autobauer nun auch bei den XXL-SUV Konkurrenz. Beide verfügen über eine moderne Antriebspalette, sind hochwertig ausgestattet und bieten zahlreiche Technik-Optionen. Wer sich einen SUV in dieser Größe wünscht, hat nun also die Qual der Wahl. Mit 84.300 Euro für den BMW X7 und 86.727 Euro sind die Startpreise für die beiden SUV auf annähernd gleichem Niveau.

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