BMW Alpina XB7 im Test

BMW Alpina XB7 im Test
:
Der Nonplusultra-SUV?

© Achim Hartmann 13 Bilder

Größer? Kaum möglich. Stärker? Schwierig bei 622 PS und 800 Nm. Aber auch: 2,6 Tonnen Gewicht. Test.

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Die sperrige Last der politischen Korrektheit verschwindet im bis zu 2.120 Liter großen Laderaum. Oder, wenn man nicht aufpasst, witscht der XB7 einfach unter ihr hinweg, bevor sie sich schwer aufs Dach legen kann. Und wie der BMW Alpina witscht, du liebes bisschen. Nicht nur, dass das in der Luftführung optimierte und mit vergrößerten Turbolader-Turbinen ausgerüstete V8-Triebwerk extrem fix auf Gaspedalregungen antwortet und schnell Druck aufbaut, der sich bei etwa 2.000/min auf dem Drehzahlmesser zu einem 800-Nm-Drehmoment-Hinkelstein festigt.

Nein, dann dreht der 4,4-Liter-Motor auch noch. Mit ungestümer Geschmeidigkeit schwingt er sich in Richtung 6.000 Umdrehungen auf, sogar darüber hinaus, obwohl das nun wirklich nicht sein müsste, bei der Keule, die da im Drehzahlkeller herumliegt. Die Klangkulisse? Ein amtliches Pauken-Crescendo, den tiefen Frequenzen verpflichtet – ohne Wummern, ohne Spitzen, aber bolleriger als beim Standard-BMW-Triebwerk. Ach ja, in 4,1 Sekunden wuchtet sich der Alpina so aus dem Stand auf 100 km/h, erreicht nach 14,1 Sekunden Tempo 200 – bei einem Gewicht von 2.602 kg, das sich auf völlig unbescheidene 23-Zoll-Räder stützt.

© Achim Hartmann

Höchstgeschwindigkeit 290 km/h, Beschleunigung 0 – 80 km/h 3,1 s, 0 – 100 km/h 4,1 s, 0 – 140 km/h 7,0 s, 0 – 200 km/h 14,1 s. Grundpreis Alpina XB7 155.200 Euro.

Die helfen gemeinsam mit der Vierkolben-Festsattel-Bremsanlage (395er-Scheiben vorn), eine ebenso verblüffende Negativ-Beschleunigung zu realisieren – um 12 m/s². Na, dann müsste dieser schnelle Landsitz doch auch recht flockig durch Kurven zirkeln, oder? Speziell abgestimmte Adaptivdämpfer, zusätzliche Versteifungen im Vorderwagen, eine steifere Anbindung der Hinterachse zusätzlich zu Luftfederung, Hinterachslenkung und Wankstabilisierung sollen helfen, schaffen es aber nur bedingt. Sicher, der XB7 kommuniziert recht klar über die Lenkung mit seinem Fahrer, der wiederum optimal positioniert und gut gestützt sitzt.

Wucht und Ordnung

Der hohe Schwerpunkt unterbindet jedoch das große Agilitäts-Wunder, kocht es auf einige "Och, passt schon"-Momente ein. Die Souveränität bei hohem Tempo allerdings lässt sich der XB7 ebenso wenig nehmen wie bemerkenswerten Federungskomfort im Alpina-eigenen Fahrmodus Comfort+. Einzig bei ausgeprägt langen Bodenwellen neigt die mächtige Karosserie zum Nachschwingen, was womöglich nicht jeder schätzt. Den Testverbrauch von 15,9 l/100 km dagegen kann man durchaus zu schätzen wissen. Zur Erinnerung: null hundert in vier eins. Die politische Korrektheit ist da längst im Rückspiegel verschwunden.

Fazit

Muss ein X7 mit V8-Biturbomotor optimiert werden? Muss nicht, kann aber, wie Alpina beweist. Die Fahrleistungen sind von einem anderen Stern, der Federungskomfort beinahe, nur das Handling nicht so sehr.

Tabelle (techn. Daten)

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