Wohl kaum ein Handschuhfach unserer Jahrestest-Autos wurde anfänglich häufiger geöffnet als das des BMW 225xe Active Tourer. Warum? Nun, der 225xe ist nicht nur ein Van, sondern auch ein E-Auto mit 65 Kilowatt starkem E-Motor an der Hinterachse und Akkus (Batteriekapazität: 7,6 Kilowattstunden) unter der Rückbank, die man aufladen kann – oder besser: muss. Ein Blick in die Bedienungsanleitung (Seite 208–216) konnte da nicht schaden. Nach über 60.000 Kilometern können wir berichten, dass die Energieversorgung kaum nennenswerte Probleme bereitet. Manchmal löste sich der Ladestecker nicht sofort, zweimal verweigerte der BMW das Aufladen, und die Ladeanschlussklappe sitzt nie sauber – mehr gibt es nicht zu erwähnen.
© Hans-Dieter Seufert, Dino Eisele, Rudi Seufert, Rainer Herrmann, Clemens Hirschfeld, Michael Heinz
Der BMW 225xe ist der erste Allrad Plug-in-Hybrid in unserem Dauertest.
Auch Pannen oder außerplanmäßige Werkstattaufenthalte blieben dem Active Tourer erspart. Da es bis auf zwei Inspektionen, die dem in Leipzig produzierten BMW frisches Öl, Filter und drei neue Zündkerzen bescherten, nichts zu vermelden gibt, wenden wir uns gleich den Erkenntnissen aus dem Testalltag zu.
Jeder Fahrmodi mit einem anderen Fahrstil
Nun, auch hierzu griffen einige zum Handbuch. Anfahren erfolgt beispielsweise stets elektrisch (bis 80 Kilometer pro Stunde), und dank dreier Fahrmodi bewegt sich der Allradler bemerkenswert unterschiedlich. Im klassischen Hybridmodus (Auto eDrive) managt der BMW sehr harmonisch den Einsatz von Verbrenner und E-Motor. Solange es nicht zu zackig losgeht, arbeitet der 136 PS starke Benziner nur leise im Hintergrund, während der E-Motor dank seiner 165 Newtonmeter an der Hinterachse kräftig boostet.
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Ungeplante Werkstattaufenthalte blieben ihm während unseres Tests erspart.
Zugleich ist der Van alles andere als träge. Wer dem BMW alles abfordert, spurtet in rund sieben Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde und ist bis zu 202 Kilometer pro Stunde schnell. Dabei gibt sich der sehr drehfreudige Dreizylinder leicht kernig, und das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe agierte bis zum Testende vorbildlich schnell und ruckarm.
Bei aktiver Zielführung passt sich der BMW sogar an die Strecke an und bereitet sich auf einer Gefällestrecke beispielsweise auf das Rekuperieren vor.
Ganz anders geht es voran, wenn im Bordcomputer der Claim „Max eDrive“ zu lesen ist. Dann wird der BMW nur vom E-Motor angetrieben; überspitzt formuliert ist der Plug-in damit der einzige Active Tourer, der über einen einst BMW-typischen Heckantrieb verfügt. Immerhin bis maximal 125 Kilometer pro Stunde, nur leider nicht allzu lang. Mehr als 30 Kilometer schafft er rein elektrisch nicht.
Im dritten Modus (Save Battery) füllt der BMW seine Akkus um bis zu 50 Prozent während der Fahrt auf und hält den Ladezustand. Hilfreich, wenn man im Zielgebiet wieder nur mit Heck- beziehungsweise E-Antrieb fahren möchte.
Spannend in diesem Zusammenhang sind naturgemäß die Verbräuche, und hier beweist der Antrieb wieder einmal, dass Plug-in-Modelle nur für Pendler ideal sein können. Der 225xe ist schwer, wiegt mit 1.735 Kilogramm rund 300 Kilogramm mehr als ein 136 PS starker 218i.
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Ein Ladevorgang nimmt rund drei Stunden in Anspruch.
Je länger und schneller der 225xe auf Tour ist, um- so geringer sind die Vorteile. So variiert der Spritverbrauch zwischen sechs und zwölf Litern auf 100 Kilometer! Auch wegen des sehr kleinen Benzintanks (36 Liter) schrumpft die Reichweite schnell auf 300 Kilometer zusammen.
Und der Stromvorrat hält wie erwähnt nicht lange vor. Nimmt man nun noch den Grundpreis des 225xe von 42.250 Euro hinzu, verliert der BMW schnell an Reiz.
Bis zum Schluss ein flotter und schicker Tourer
Schade, denn ansonsten hinterlässt der Dauerläufer ein gutes Bild. Das von manchen als zu straff empfundene Fahrwerk lässt den Van behände durch Kurven flitzen. Die Sportsitze bieten ordentlich Seitenhalt, und auch im Fond fühlt man sich immer gut aufgehoben. Selbst an der Material- und Verarbeitungsqualität gibt es wenig zu kritteln. Trotz kräftiger Beanspruchunghalten sich die Kratzer im Interieur sehr in Grenzen. Ein Highlight ist zudem die iDrive-Bedienung von Navi und Infotainment. Hierfür muss nun wirklich niemand in die Anleitung gucken.
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Der in dezentem Silber lackierte BMW 225xe kam zum Testwagenpreis von beachtlichen 53.290 Euro in die Redaktion. Nach 60.000 Kilometern können wir sagen, dass die Energieversorgung des E-Vans kaum nennenswerte Probleme bereitet. Pannen oder außerplanmäßige Werkstattaufenthalte blieben dem ActiveTourer erspart.
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Das Anfahren (bis 80 Kilometer pro Stunde) folgt beim 225xe stets elektrisch. Seine Fahrweise ist in den drei Fahrmodi aber bemerkenswert unterschiedlich. Im Hybrid-Modus arbeitet der Benziner nur leise im Hintergrund. Dabei ist der Van aber alles andere als träge und das Sechsganggetriebe agierte bis zum Testende vorbildlich schnell und ruckarm.
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Zwischenbilanz bei einem Kilometerstand von 29.714 Kilometern: Beim ersten Kundendienst gibt’s 4,25 Liter Öl sowie einen frischen Innenraumfilter (353 Euro).
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Im reinen E-Antrieb schafft der BMW nicht mehr als 125 Kilometer pro Stunde. Und das auch nur für eine Strecke von 30 Kilometern.
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Ein Rundumcheck: Die Ladeanschlussklappe wirkt unsauber eingepasst, lässt sich aber leicht öffnen. Ein Parkpiepser und Kamera können nicht schaden, da die dicke C-Säule die Rundumsicht reduziert. Vorne rackert nur der 1,5 Liter große Benziner, der 65 Kilowatt starke E-Motor sitzt an der Hinterachse.
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„Der Dreizylinder ist ein kultivierter und drehfreudiger Bursche. Unter Volllast wird er aber ziemlich durstig“ (Michael von Maydell). Wer dem BMW alles abfordert spurtet in rund sieben Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Bis zu 202 Kilometer pro Stunde fährt der BMW.
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Das von manchen zu straff empfundende Fahrwerk lässt den Van behände durch Kurven flitzen.
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Zum Beispiel mindert das zu straff abgestimmte Fahrwerk für den Redakteur Peter Wolkenstein den Komfort spürbar. Dafür sei der BMW agil unterwegs.
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Bei einem Kilometerstand von 33.372 Kilometer nehmen wir im April die Conti WinterContact runter und schicken den BMW auf Michelin Primacy 3 in den Frühling.
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Nächste Zwischenbilanz bei einem Kilometerstand von 39.724 Kilometern: Unterwegs auf langen Strecken gefallen die soliden und bequemen Sitze. Die Reichweite ist allerdings viel zu gering.
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Bei einem Kilometerstand von 43.280 Kilometern müssen wir feststellen, dass der Abstandsregeltempomat gelegentlich keine vorausfahrenden Fahrzeuge mehr erkennt.
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Top im 225xe: Die Bedienung mittels i-Drive gelingt vorzüglich. Und dank einer SIM Karte versorgt sich der BMW mit Verkehrsdaten in Echtzeit.
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Ein Flop: Bei flotter Fahrweise geht die Reichweite rapide zurück, was auch an dem sehr kleinen Bezintank (36 Liter) liegt. Dabei Verbraucht der 225xe zwischen sechs und zwölf Litern auf 100 Kilometern.
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Für die Bedienung von i-Drive und Navi im Infotainment muss wirklich niemand in die Bedienungsanleitung gucken.
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Die gut platzierte Direktwahltaste zu den zahlreichen Fahrerassistenzsystemen bekommt regelmäßig Lob. "Das erleichtert die Bedienung enorm" (Luca Leicht).
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„Trotz der Akkus unter der Rückbank bietet der BMW für die meisten Passagiere genügend Kopffreiheit“ (Luca Leicht).
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Zwischenbilanz bei einem Kilometerstand von 60.979 Kilometern: Das Laden der Akkus bereitet kaum Probleme. Ladezeit an der 230-Volt-Dose: rund drei Stunden.
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Bei einem Kilometerstand von 61.228 Kilometern erhält der 225xe die zweite Inspektion mit Öl-, Luftfilter- und Zündkerzenwechsel (788 Euro). Danach verlässt er uns.
Fazit
Glückwunsch! Der BMW 225xe Active Tourer absolviert den Dauerlauf ohne jegliche Mängel und steht nach 60.000 Kilometern top da. Klar ist aber auch: Wirklich sinnvoll ist der Plug-in nur für Pendler, die ihr Auto konsequent an der Steckdose laden. Alles zusammen muss man sich aber leisten wollen.
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