Toyota Aygo X: Rustikaler Zwerg im Test

Toyota Aygo X
:
Rustikaler Zwerg im Test

Toyota Aygo X © Achim Hartmann 12 Bilder

Kleinwagen sind out? Finden die Japaner nicht und schicken einen neuen. Was kann der Aygo im Offroad-Kleid? Unser Test liefert die Antwort.

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Heilig’s Blechle, so geht das doch nicht. Da entwickeln sie auf Basis des Yaris einen 3,70 Meter kurzen Viersitzer, der in der City mit famoser Wendigkeit beglücken soll, und was rollt vom Band? Ein hinten raus fatal unübersichtlicher Viersitzer mit Fondtüren, die dermaßen knapp öffnen, dass selbst das Anschnallen von Kindern in ihren Sitzen schwerfällt – so man Letztere überhaupt hineinbugsieren konnte. Für Luftzufuhr sorgen nur Ausstellfenster. Fächer, Ablagen oder USB-Buchsen sind nicht zugegen. Dass große Insassen vorne reisen, erklärt sich da von selbst.

Toyota Aygo X 1:31 Min.

Träger Motor, komfortables Fahrwerk

Ganz hinten geht es ähnlich karg weiter. Keine Klappen oder Netze und ein Stauvolumen von 231 bis maximal 829 Litern. Da die Heckscheibe wie schon beim Vorgänger als Gepäckraumklappe dient, liegt die Ladekante mit 80 Zentimetern hoch.

© Toyota
Toyota bZ Small Crossover (2025) Elektro-Aygo X zusammen mit Suzuki

Also lieber fahren. Unter der ausdrucksvollen Haube sitzt ein rauer und kernig tönender Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 72 PS, der zwar gehörig vibriert, den 964 Kilogramm leichten Toyota aber so überhaupt nicht in Schwung bringt. Für den Sprint auf 100 km/h lässt er sich fast 16 Sekunden Zeit. Darüber hinaus geht es keineswegs flotter, aber dafür lauter voran. Vor allem beladen sind längere Autobahnetappen mit dem Aygo X keine entspannte Angelegenheit. Der niedrige Testverbrauch von 5,3 Litern und das präzise rastende, aber lang gestufte Fünfgang-Schaltgetriebe stimmen versöhnlich. Ebenso das komfortbetonte Fahrwerk, das sich kaum einen Rumpler leistet, und die grundsätzlich sichere Abstimmung. Die Bremse sollte jedoch kräftiger verzögern.

© Achim Hartmann

Viersitzige Limousine, L x B x H 3.700 x 1.740 x 1.510 mm, Radstand 2.430 mm, Kofferraum 231–829 l, Leergew./Zuladung 964/396 kg. Grundpreis: Toyota Aygo X 1.0 VVT-i Play 16.990 Euro.

Was kostet der Spaß?

In jedem Fall zu viel. Selbst der Play, in puncto Ausstattung ein Level über dem Basis-Aygo X und weit weg von den charismatischen Varianten mit Faltverdeck und zweifarbiger Lackierung kostet fast 17.000 Euro. Zum Vergleich: Dacia verlangt für seinen Sandero Stepway TCe 90 Expression gerade mal 14.950 Euro, und der ist fast 40 Zentimeter länger, wartet mit einem 328 Liter großen Kofferraum auf und ist dank seines Turbobenziners (91 PS) flinker unterwegs.

Da ist es doch gut, dass selbst der Aygo X Play noch ein bisschen was in petto hat. Beispielsweise viele Assistenzsysteme, bequeme Sitze und ein nettes Cockpit. An harten Kunststoffen spart Toyota hier zwar nicht, farblich passend und formschön zusammengesteckt macht es dennoch einen ansehnlichen Eindruck. Reicht das für drei Sterne? Aber sicher doch.

Fazit

Etwas mehr Dampf und Finesse hätten wir schon erwartet. So ist der teure Aygo X lediglich ein komfortabler und sparsamer Begleiter für die Stadt mit bemerkenswert wenig Nutzwert.

Tabelle (techn. Daten)

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