Bei Audi haben sie mit dem SQ8 TDI ein Diesel-SUV-Coupé mit allem rausgehauen. Hochkonzentriert, als ob man einen Brühwürfel lutschen würde. Nur leckerer. Viel leckerer.
Doch der Reihe nach: Der S Q8 , so etwas wie der SQ7 Sportback, steht auf der famosen SUV-Plattform des Konzerns und darf sich sämtliche Goodies aus dem Regal klauben: Vierliter-V8-TDI mit elektrischem Vorverdichter, Allradlenkung, Luftfederung, elektromechanische Wankstabilisierung, Mildhybrid, Sportdifferenzial.
Klar, ohne 48 Volt geht da nix, hat er deshalb auch. Sowie einen Innenraum, dessen solide Verarbeitung und überzeugende Anmutung an große Audi-Zeiten gemahnt – als die Ingolstädter ihren Lieblings-Marktbegleitern noch so richtig zeigten, wo es langgeht.
Nun, der SQ8 knüpft daran an. Es fällt schwer, in die Valcona-Leder-Sportsitze zu sinken, sich die Gesichtszüge beim Beschleunigen anständig liften zu lassen und danach einfach zur Tagesordnung überzugehen. Selbst wenn der 2,5-Tonner sein Sprintziel knapp verfehlt, fünf Sekunden sind okay. 900 Newtonmeter ab 1.250/min bei bassigem, dumpfem Diesel-Sound mehr als das.
Anfahr-Phlegma? Weggeblasen vom EAV, dem elektrisch angetriebenen Vorverdichter (vergessen Sie die Ösi-Pop-Band ...). Wenn der Abgasstrom trotz Registeraufladung verschlafen plätschert, bringt EAV binnen 250 Millisekunden mit bis zu 70.000 Umdrehungen pro Minute Leben in die Gaswechsel-Buddel und V8-Diesel-Vollfettstufe an Fahrers Gasfuß. Immer.
Fast schon gespenstisch
Der Fünfmeterplus-Apparat kurvt relativ behände, kassiert schnelle Kurven perfekt, überrascht jedoch selbst Erfahrene durch sein Faible für engere Ecken.
Weniger Vollfett: das Handling, trotz einer Vorderachslast, die anderswo für ganze Sport-Kompakte reicht. Der Fünfmeterplus-Apparat kurvt relativ behände, kassiert schnelle Kurven perfekt, überrascht jedoch selbst Erfahrene durch sein Faible für engere Ecken. Mit Gefühl rein und ab Scheitelpunkt aufs Gas: tadaaa! Die 22-Zöller bringen die Kraft gemeinsam mit Sportdiff, Allradlenkung und Wankstabilisierung auf den Boden.
Komfort? Kann er auch. Und nach 34 Metern aus 100 km/h stehen. Zeit, noch mal kontemplativ das Interieur zu betrachten, sich die Bildschirm-Menüs zu komponieren, auf die wie aus dem Vollen geschnitzten Brüstungen zu klopfen oder mit den Fingern über die Rautensteppung zu fahren.
Ein Fan-Artikel? Auf jeden Fall. Für alle anderen gäbe es da noch den Q3 Sportback. Auch als RS Q3. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Fazit
Genießen wir einfach (noch) mal die Ingenieursleistung in Form dieser Kombination aus Kraft, Komfort und Handling. Gemessen daran ist sogar der Verbrauch des V8-TDI okay.
Tabelle (techn. Daten)
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.