Audi A6 2025: Warum er jetzt 200 kg schwerer ist

Der neue Audi A6 hat zugenommen
Warum er jetzt 200 kg schwerer ist

Audi A6 alt neu Vergleich 2025
Foto: Audi / Patrick Lang

Während das Vorgängermodell noch 1.770 Kilo auf die Waage brachte, kommt die aktuelle Generation auf 2 Tonnen. Ein Unterschied von 230 Kilogramm. Woher kommt dieses Mehrgewicht? Und welche Auswirkungen hat es auf Effizienz und Alltagstauglichkeit? Ein genauer Blick in die Daten zeigt: Sicherheit und Technik haben ihren Preis. Beim direkten Vergleich wird schnell klar: Der neue Audi A6 wurde nicht nur optisch überarbeitet, sondern auch strukturell verstärkt. Ein großer Teil des zusätzlichen Gewichts geht auf die gestiegenen Crashanforderungen zurück. Audi hat die Karosserie verstärkt, um noch bessere Sicherheitsergebnisse zu erzielen – ein Plus an Schutz, das jedoch mit zusätzlichen Kilos einhergeht.

Auch der Komfort spielt eine Rolle. Um die Geräuschdämmung im Innenraum zu verbessern, wurde zusätzliches Dämmmaterial verbaut. Das macht den neuen A6 leiser, sorgt aber ebenfalls für mehr Masse. Hinzu kommt die fortschreitende Digitalisierung. Der neue Audi A6 setzt stärker auf Fahrassistenzsysteme und ein aufgewertetes Infotainment. Das neue Sensorfeld über dem Innenspiegelfuß, leistungsstärkere Steuergeräte und größere Displays schlagen ebenfalls beim Gewicht zu Buche. Optional gibt es sogar einen zusätzlichen Bildschirm für den Beifahrer.

Ein weiterer gewichtstreibender Faktor ist das veränderte Antriebskonzept. Das bisherige Mild-Hybrid-System (MHEV) wurde auf die neue MHEV-plus-Technologie umgestellt, die allein 30 Kilogramm zusätzlich wiegt. Auch der Abgasstrang wurde überarbeitet, um strengere Umweltvorgaben zu erfüllen – ebenfalls mit Auswirkungen auf das Gesamtgewicht.

Wie wirkt sich das Mehrgewicht in der Praxis aus?

Die Theorie ist klar: Mehr Gewicht kann negative Auswirkungen auf Verbrauch, Handling und Agilität haben. Doch Audi versucht, diese Effekte mit technischen Lösungen auszugleichen. Durch aerodynamische Optimierungen – darunter neue bündige Türgriffe und eine gezielte Luftführung um die Vorderräder – wird der Luftwiderstand verringert. Dadurch soll der A6 trotz seines Mehrgewichts möglichst effizient bleiben. Auch das Fahrwerk wurde angepasst, um das zusätzliche Gewicht zu kompensieren und ein weiterhin agiles Handling zu gewährleisten.

Doch im direkten Vergleich zum Vorgänger bleibt die Frage: Wie sehr macht sich das höhere Gewicht im Alltag bemerkbar? Mehr Masse bedeutet in der Regel auch höheren Verbrauch – sei es bei den Verbrennungsmotoren oder den elektrifizierten Varianten. Die stärkeren Motoren sollen das zusätzliche Gewicht zwar ausgleichen, doch ob sich das spürbar auf den Verbrauch auswirkt, wird erst die Praxis zeigen. Auch das Fahrgefühl könnte sich verändern. Während der neue A6 dank besserer Dämmung und verstärkter Karosserie wahrscheinlich ruhiger auf der Straße liegt, könnte die zusätzliche Masse ihn etwas schwerfälliger wirken lassen – besonders in schnellen Kurven oder beim Beschleunigen.

Fortschritt oder Rückschritt?

Der neue Audi A6 setzt klar auf Sicherheit, Komfort und Digitalisierung – und das spiegelt sich in seinem Gewicht wider. Im Kaltvergleich zeigt sich, dass das neue Modell zwar optisch aufgeräumter und moderner erscheint, technisch jedoch schwerer und komplexer geworden ist. Die entscheidende Frage bleibt: Lohnt sich dieser Schritt? Mehr Sicherheit und Komfort sind zweifellos positiv, doch auf Kosten der Effizienz und möglicherweise auch der Agilität. Während der Vorgänger mit seiner leichteren Bauweise noch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dynamik und Luxus bot, könnte das neue Modell für manche Fahrer zu schwerfällig wirken.

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