Es ist ziemlich genau 14 Tage her, da haben sie bei Volkswagen stolz das neueste Update der viel gescholtenen ID-Software vorgestellt. Die kostenlose ID.Software 3.0 soll alle ID-Bestandsfahrzeuge besser machen. Zum Leistungsumfang gehören Optimierungen der Sprachbedienung, eine verbesserte Ladeleistung (77-kWh-Batterie mit bis zu max. 135 kW Leistung), ein überarbeiteter E-Routenplaner fürs Navi, eine neue Kachel fürs Lademenü auf der obersten Bedienebene sowie neue Anzeigen für das Head-up-Display mit Augmented Reality-Technik. Verfügbar ab dem zweiten Quartal 2022 per Over-the-Air-Update (OTA) für alle bereits ausgelieferten ID-Modelle. Weil die Datenmenge so groß ist, wird der Roll-out in zwei Paketen erfolgen, wobei die Installation des ersten Daten-Pakets laut Volkswagen rund 7,5 Stunden in Anspruch nehmen wird, das zweite Paket dauert dann nochmal gut 4,5 Stunden. Neu produzierte Fahrzeuge bekommen die ID.Software 3.0 ab sofort direkt ab Werk mit auf den Weg. Insgesamt das größte Software-Update, das Volkswagen jemals per Over-the-Air-Update auf den Weg gebracht hat. Das Problem: ganz so einfach ist die Sache dann aber doch nicht.
XXL-Update nur mit neuer 12-Volt-Power
Denn vorher, so hat Volkswagen auf Nachfrage von auto-motor-und-sport.de bestätigt, müssen im Rahmen einer freiwilligen Serviceaktion noch einmal alle VW ID.3 und ID.4 zurück in die Werkstatt. Das sind laut Volkswagen 200.000 Fahrzeuge, deren Halterinnen und Halter wahrscheinlich ab Ostern angeschrieben werden. Der außerplanmäßige Werkstattbesuch dient dazu, die Bestandsflotte auf einen möglichst einheitlichen Software-Stand zu bringen. "Wir haben festgestellt, dass aktuell noch sehr viele Fahrzeuge mit ganz unterschiedlichen Software-Ständen auf der Straße sind", bestätigte ein VW-Sprecher auf Nachfrage von auto-motor-und-sport.de. Deshalb bekommen die ID.3 und ID.4 beim Händler die ID.Software 2.4 aufgespielt, ohne die das Over-the-Air-Update (OTA) auf die Version 3.0 gar nicht möglich ist. Außerdem bekommen alle Fahrzeuge dann noch kostenfrei eine neue 12-Volt-Batterie eingebaut. Diese neue, so genannte "EFB+"-Batterie ist deutlich zyklenfester und kommt besser mit den großen Energiebedarf eines Elektroautos klar. Vereinfacht ausgedrückt: Die ursprünglich verbaute 12-Volt-Batterie hätte möglicherweise das aufwändige OTA-Update auf die ID.Software 3.0 nicht geschafft.
Der Werkstattaufenthalt wird laut Volkswagen rund einen Tag in Anspruch nehmen. Den Fahrerinnen und Fahrern wird für die Dauer ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt. Den Leistungsumfang der ID.Software 3.0 erklären wir in der Bildergalerie.