Motoren-Update bei VW: 1.5 TSI (EA 211) kommt als Evo 2

VW-Benzinmotor EA 211 als 1.5 TSI Evo 2
Dank Update fit für Euro 7

Der 1.5-Liter-Vierzylinder von Volkswagen verdient die Bezeichnung "Weltmotor" ganz sicher. Rund um den Globus setzt der Konzern den Benziner seit 2012 in zahlreichen Modellreihen vom Polo bis zum Passat ein. Vier Millionen Einheiten des Aggregats werden jährlich an elf Standorten auf drei Kontinenten gefertigt – damit steckt der TSI rein in jedem dritten gebauten Volkswagen. Logisch, dass die Wolfsburger den Motor nun fit für die kommende Abgasnorm-Verschärfung auf Euro 7 machen. Wie streng die werden könnte, lesen Sie hier oder hören Sie im Podcast.

Sein Debüt gibt der Vierzylinder als 150-PS-Version im T-Roc und dessen Cabrio-Derivat. Bis zum Jahresende 2022 folgen weitere Modelle. In einer PHEV-Konfiguration sind bis zu 272 PS Systemleistung möglich.

Steigerung des Wirkungsgrades

Optimiert wurden das Brennverfahren, die Abgasreinigung und die Zylinderabschaltung. Den Dreiwege-Katalysator und den Ottopartikelfilter rücken die Ingenieure näher an den Motor selbst heran, um deren Wirkungsgrad zu verbessern. Gleichzeitig reduziert Volkswagen den Edelmetall-Anteil innerhalb des Moduls. Was die Zylinderabschaltung betrifft, so soll der Ab- und Zuschaltvorgang optimiert worden sein. Bei niedrigen und mittleren Drehzahlen werden die Zylinder zwei und drei nicht befeuert. Sie sollen weitestgehend verlustfrei mitlaufen, bis eine höhere Lastanforderung sie wieder aktiviert. Die Laufbahnen versieht VW im Sinne einer reduzierten Reibung mit einer Plasmabeschichtung. Zudem werden Kühlkanäle in die Kolben eingegossen, um die Verbrennung weiter zu optimieren.

Apropos Brennverfahren: Volkswagen bleibt auch in der Ausbaustufe Evo 2 bei der Kombination aus Miller-Cycle und VTG-Lader (variable Turbinengeometrie). Ersteres beschreibt ein Prinzip, bei dem das Einlassventil noch während des Ansaugtaktes schließt. Entsprechend gelangt weniger Gemisch in den Zylinder, durch eine hohe Verdichtung wird allerdings das geometrische Expansionsverhältnis vergrößert. Am oberen Totpunkt herrscht demnach der gleiche Druck, wie bei einer vollständigen Ladung der Brennkammer. Das hat zur Folge, dass beim Auslass weniger Restdruck freigesetzt wird und die Abgastemperatur sinkt. Davon profitiert wiederum der VTG-Lader, der den Leistungsverlust durch die verringerte Zylinderfüllung ausgleicht, indem er bereits während des Einlass-Taktes eine extra Portion Drehmoment liefert. In Summe wird durch dieses Wirkprinzip weniger Kraftstoff verbrannt und entsprechend weniger Schadstoffe gelangen in die Umwelt. In der Fotoshow oben sehen Sie die kommende Facelift-Version des T-Roc, die das überarbeitete Aggregat als Erstes erhält.