Neuer Crashtest-Dummy für automatisierte Autos

Crashtest-Dummy von Toyota
:
Unfallforschung für automatisiertes Fahren

3/2019, Toyota Crashtest Dummy Thums 6 © Toyota

Das Auto lenkt, der Fahrer denkt... zum Beispiel an etwas ganz anderes. Und ist dabei nicht auf eine Notfallsituation eingestellt. Das ist die Grundlage für einen neuen Crashtest-Dummy, den Toyota künftig einsetzen will.

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Jeder Fahrertraining beginnt mit einer Einweisung zur richtigen Sitzposition. Neben der besseren Übersicht und einer schnellen Reaktionsfähigkeit in Gefahrensituationen ist es vor allem die Abstimmung der passiven Sicherheitssysteme, wie Gurte und Airbags, die eine korrekte Position des Fahrers und der Passagiere unabdingbar machen.

Andere Sitzposition im selbstfahrenden Auto

Volvo Safety Moments © Jochen Knecht
Kamera-Überwachung zur Sicherheit am Steuer Volvos bremsen gefährliche Fahrer aus

Die zunehmende Automatisierung von Fahrfunktionen wird dafür sorgen, dass die Menschen im Auto andere Haltungen einnehmen. Ob der Autobahnassistent im morgendlichen Pendlerverkehr die Arbeit an Lenkrad, Gas-bzw. Fahrpedal übernimmt oder ein vollständig autonom fahrendes Auto Menschen transportiert: Man wird nicht mehr immer nur geradeaus schauen und die Hände am Lenkrad haben.

Diese Entwicklung beschäftigt auch die Ingenieure und Entwickler, die für die Insassensicherheit zuständig sind. Der japanische Autobauer Toyota hat jetzt seine THUMS (Total Human Model For Safety, ganzheitliches menschliches Abbild für die Sicherheit) entsprechend umgebaut.

Eine neue Software bildet künftig in den künstlichen Körpern menschliche Organe und Muskelstränge nach. Denn auch hier bringt die technische Entwicklung ein geändertes Verhalten und damit einhergehend ein anderes Verletzungsrisiko mit sich.

Ein abgelenkter Mensch hat einen entspannten Körper

© Daimler
Robotaxis von Daimler und Bosch Gemeinsame Entwicklung wird beendet

Ein konzentrierter Fahrer hat bei einer Vollbremsung die Muskulatur im Bein angespannt, um maximalen Druck auf das Pedal zu bringen. Ist er aber abgelenkt und wird die Verzögerung vom Computer im Auto ohne menschliches Zutun eingeleitet, werden auch Muskeln und Sehnen im menschlichen Körper überrascht und können verletzt werden.

Dazu kommt die Gefahr durch nicht korrekt sitzende Gurte oder neu zu berechnende Entfaltungswege der Airbags, wenn Menschen im automatisierten Fahrzeug zum Beispiel näher zueinander zugewandt sitzen, um sich zu unterhalten.

Diese neuen Faktoren und ihre Auswirkung auf den menschlichen Körper bei einer starken Verzögerung oder einer Kollision soll der neue Crashtest-Dummy von Toyota mitberücksichtigen und in den Laborversuchen analysieren. Die Puppen sollen dabei nicht nur für eigene Versuche eingesetzt werden. Über zwei japanische Partnerunternehmen werden sie auch anderen Autoherstellern zum Kauf angeboten.

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