Test Reifen-Abrieb: 120 Gramm pro 1.000 Kilometer

Test Reifen-Abrieb
:
120 Gramm pro 1.000 Kilometer

Reifen Burn out © Getty Images 14 Bilder

Nach einer aktuellen EU-Studie produzieren Fahrzeuge in der EU jährlich rund 500.000 Tonnen an Reifenabrieb. Dieser Abrieb verschmutzt als kleine Plastik-Partikel u.a. die Weltmeere.

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Der ADAC hat nachgeforscht, welche Reifen besonders viel ihrer Substanz verlieren. Dafür hat der Autoclub nach eigenen Angaben die Reifenverschleißmessungen der vergangenen Jahre bei knapp 100 Reifenmodellen (Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen) ausgewertet. Die Werte beziehen sich dabei immer auf den Abrieb eines Fahrzeug. Besonders positiv fiel den Testern die Marke Michelin auf, die im Durchschnitt nur 90 Gramm Abrieb pro 1.000 Kilometer produzierte und gleichzeitig gut in sicherheitsrelevanten Kategorien abschnitten. Bestes Beispiel: Der "Cross Climate+" für Kleinwagen in der Reifengröße 185/65 R15 kam auf einen Abrieb von 58 g/1.000 km.

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Sportreifen schneiden beim ADAC-Abriebtest schlecht ab.

Bester Reifen nur mit 58 Gramm Abrieb

Insbesondere die sportlichen Reifen schnitten bei der ADAC-Studie schlecht ab. Während im Schnitt 117 Gramm Abrieb pro 1.000 Kilometer anfielen, sorgten Pirelli-, Bridgestone- und Continental-Reifen für deutlich schlechtere Ergebnisse. So sonderte als einer der schlechtesten Reifen der "Blizzak LM005" von Bridgestone in der Dimension 195/65 R15 für Kompaktfahrzeuge und Vans satte 171 Gramm "Gummi"-Abrieb ab.

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Untersuchung von Emissions Analytics Reifenabrieb schadet Gesundheit mehr als Abgase

Bei Sommerreifen der Größe 225/40 R18 konnte der ADAC im Schnitt 160 Gramm pro 1.000 gefahrene Kilometer feststellen. Der Autoclub weist auf die überdurchschnittliche Performance der Sportreifen auf trockener Fahrbahn hin, aber auch auf die oftmals schlechte Leistung bei Nässe. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technik Zentrums: "Der Trend in Richtung immer größerer und sportlicherer Reifendimensionen ist insbesondere unter Nachhaltigkeitsaspekten nicht sinnvoll. Vor allem weil mit den vermeintlich sportlichen Reifen kaum ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn im alltäglichen Straßenverkehr erzielt werden kann. Einige Reifenhersteller sollten daher dringend umdenken und die Nachhaltigkeit von Reifen stärker in den Vordergrund stellen."

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Reifenabrieb pro Fahrzeug in Gramm pro 1.000 Kilometer.

Fazit des Autoclubs: Vielfahrer sollten darauf achten, Reifen mit geringem Verschleiß zu kaufen. Das ist nicht nur günstiger, sondern schont auch die Umwelt. Durch regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks sowie Kontrollen der Achseinstellungen in einer Fachwerkstatt und einer gleichmäßigen, vorausschauenden Fahrweise können Verbraucher dazu beitragen, den Reifenverschleiß möglichst gering zu halten.


In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen den aktuellen Winterreifentest für Sportwagen.

Fazit

Das Microplastik von Reifen verschmutzt unsere Meere, jährlich landen 500.000 Tonnen Gummiabrieb in der Umwelt. Der ADAC hat nun in einem Test die größten Abrieb-Emittenten ermittelt: Es sind die sportlichen Reifen, die nicht nur eine große Auflagefläche haben, sondern wegen ihrer Sport-Performance besonders geschätzt werden.

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