Nach dem riesigen Erfolg der Enyaq-Familie (mehr als 100.000 Verkäufe in zwei Jahren) ließ Skoda mit neuen Elektromodellen lange auf sich warten. Jetzt geben die Tschechen einen Ausblick, wie sie ihr elektrisches Modellportfolio in den kommenden Jahren ausbauen wollen. Als Erstes wird der rein elektrische Nachfolger des Karoq auf den Markt kommen. Der "Elroq" ist für 2024 angekündigt.
Insgesamt will Skoda bis 2027 stolze 5,6 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren und das E-Angebot bis 2026 auf sechs Modelle erweitern – dazu gehören dann auch die überarbeiteten Varianten des Enyaq und Enyaq Coupé. Hier soll das Update aber erst 2025 erfolgen. Hinzu kommen ein Kombi, ein Keinwagen und ein geräumiger Siebensitzer. Wir erklären das angekündigte Modell-Sixpack im Detail:
Elektrisches Kompakt-SUV: Skoda Elroq
Das erste neue Elektroauto nach dem Enyaq von 2020 wird im kommenden Jahr der Elroq sein. Unter dem Arbeitstitel "Compact" verbirgt sich dabei ein rund 4,50 Meter langer Kompakt-SUV, das das gleiche Raumangebot bieten soll wie der beliebte Skoda Karoq. Die Tschechen versprechen einen ebenso variablen wie praktischen Innenraum. Wie zu erwarten, basiert der Elroq auf dem modularen Elektro-Baukasten (MEB) aus dem Volkswagen-Konzern. Technische Daten werden also den Schwestermodellen VW ID.3 oder Cupra Born ähneln.
Elektrischer Kleinwagen "Small"
Ein Jahr später, also 2025, soll mit dem "Small" ein elektrischer Kleinwagen im Crossover-Look die Herzen der Skoda-Fans erobern. Der dürfte dann mit ähnlichen Daten aufwarten, wie der kürzlich vorgestellte VW ID.2 – also auf dem abgespeckten MEB-Enrtry-Setup mit Frontantrieb basieren. Als Außenlänge geben die Tschechen 4,19 Meter an. Das Gepäckraumvolumen soll etwa mit 460 bis 1.400 Litern dem des Skoda Scala entsprechen. Wie auch VW verspricht Skoda beim kommenden Einstiegsmodell einen Basispreis von rund 25.000 Euro. Es soll wie auch der ID.2 ab 2025 im spanischen Werk vom Band laufen.
Facelift Enyaq und Enyaq Coupé
Ebenfalls 2025 werden Skoda Enyaq und Enyaq Coupé einem großen Update unterzogen. Dabei übernehmen sie nicht nur die neue Designsprache "Modern Solid", die zukünftig alle Elektro-Skodas tragen werden, sondern könnten auch mit der bis dahin modernisierten MEB-Technik an den Start gehen.
Elektrischer Kombi: Skoda "Combi"
Eine Schlüsselrolle gerade auf dem deutschen Elektro-Markt dürfte der kommende Elektro-Kombi von Skoda übernehmen. Allerdings ist der erst für 2026 angekündigt. Mit 4,70 Metern Außenlänge soll der "Combi" nämlich in die durchaus großen Fußstapfen des Octavia treten – könnte ihn im Elektrozeitalter sogar ganz ablösen.
Elektrischer Siebensitzer: Skoda "Space"
Das größte elektrische Modell von Skoda wird in Zukunft der Siebensitzer mit dem Arbeitstitel "Space" werden. Dabei handelt es sich um die Serienversion des Concept Cars "Skoda Vision 7S" – also ein gut 4,90 Meter langer SUV, der sogar das bisherige Top-SUV Kodiaq überragen soll. Wie auch bei allen anderen Neuvorstellungen, wird der "Space" bei der Produktion vermehrt auf nachhaltige und recycelte Materialien setzen. Allerdings ist der Serienstart erst für 2026 geplant.
Null Emissionen im Autobau
Apropos Produktion: Wie viele andere Hersteller auch engagiert sich Skoda immer stärker für eine umweltfreundlichere Fahrzeug-Herstellung. So wollen die Tschechen ihre drei Werke bis 2030 mit Netto-Null-Emissionen betreiben und beispielsweise ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verwenden. Das Werk Vrchlabí, in dem die Direktschaltgetriebe (DSG) entstehen, arbeitet bereits seit 2020 CO₂-neutral, die Werke Mladá Boleslav und Kvasiny werden in absehbarer Zeit folgen.
Die Batteriefertigung sitzt seit Mai 2022 im Stammwerk Mladá Boleslav. Seit einem Jahr wurden hier bereits 500.000 Batteriesysteme gefertigt – allerdings zum größeren Teil für die Plug-in-Hybriden. Noch in diesem Jahr wird Škoda Auto aber eine weitere MEB-Montagelinie in Betrieb nehmen. Damit erhöht sich die Gesamtkapazität der MEB-Batteriesysteme von 1.000 auf bis zu 1.500 Einheiten pro Tag.