Der weltweite Halbleiter-Mangel behindert die Autohersteller immer stärker in ihrer Produktion. Einige Hersteller müssen bereits die Produktion bestimmter Modelle wochenlang pausieren, andere setzen auf Kurzarbeit oder sind gezwungen, bestimmte Bauteile einfach wegzulassen. Peugeot hat jetzt eine pfiffige Lösung für eins der vom Prozessor-Mangel verursachten Probleme gefunden.

Zeiger – keine Zeiger – Zeiger
Dem französischen Hersteller fehlen aktuell die Chips, um die digitalen Instrumente für das i-Cockpit der zweiten Generation des seit 2013 gebauten 308 herzustellen. Der aktuelle 308 bekommt zwar in diesem Jahr einen Nachfolger, aber noch läuft er für Europa im französischen Sochaux vom Band. Angesichts der Notlage besinnt sich Peugeot auf altbewährte Technik: Der 308 bekommt ab sofort wieder Instrumente mit echten Zeigern. Diese waren vor zwei Jahren aus dem Auto verschwunden.

Kurzzeitige Trendumkehr mit vielleicht höheren Kosten
Da es unwahrscheinlich ist, dass Peugeot noch große Mengen an Zeiger-Instrumenten gebunkert hatte, scheinen beim 308 neu produzierte Anzeigen zum Einsatz zu kommen. Die neue alte Technik arbeitet mit erheblich weniger Prozessoren. In der Herstellung könnte sie allerdings sogar teurer sein, als ein moderner Bildschirm – nicht umsonst entwickeln Hersteller gern alle möglichen mechanischen Bauteile weg. Heftigstes Beispiel ist aktuell Tesla: Das neue Model S hat nicht mal mehr einen Gangwahl-Hebel – die Fahrtrichtung wählt entweder der Rechner des Fahrzeugs anhand von Umgebungsdaten selbst, oder der Fahrer greift über den zentralen Touchscreen ein. Auch elektrische Fensterheber waren in der Produktion schnell günstiger als mechanische Systeme mit Kurbel – kosteten aber bei einigen Herstellern noch lange Aufpreis.