In den letzten Jahren haben einige Automobilhersteller, darunter Opel, Motoren mit im Ölbad laufenden Zahnriemen eingeführt. Diese Technik sollte ursprünglich die Effizienz steigern und die Lebensdauer verlängern, hat jedoch in der Praxis zu erheblichen Problemen geführt. Besonders betroffen sind bestimmte Opel-Modelle mit spezifischen Motorvarianten.
Der Zahnriemen im Ölbad, auch "nasser Zahnriemen" genannt, sollte theoretisch die Reibung reduzieren und die Lebensdauer verlängern. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass der ständige Kontakt mit Motoröl zu einer chemischen Reaktion führt, die die Riemenbeschichtung angreift. Dies kann dazu führen, dass sich Partikel vom Riemen lösen und den Ölkreislauf verunreinigen. Die Folgen können verstopfte Ölkanäle, eine beeinträchtigte Schmierung und letztendlich Motorschäden sein.
Bei Opel sind folgende Modelle betroffen, die mit einem der ursprünglich von Peugeot-Citroen entwickelten 1,2-Liter Dreizylinder-PureTech-Benzinmotor ausgestattet sein können:
- Opel Corsa
- Opel Crossland (X)
- Opel Mokka
- Opel Grandland (X)
Vorbeugende Maßnahmen
Für Besitzer von Opel-Fahrzeugen mit den genannten Motoren ist es empfehlenswert, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Schäden zu vermeiden:
- Regelmäßige Inspektionen: Lassen Sie den Zustand des Zahnriemens insbesondere ab einer Laufleistung von 60.000 Kilometern regelmäßig überprüfen.
- Einhaltung der Ölwechselintervalle: Wechseln Sie das Motoröl gemäß den Herstellervorgaben und verwenden Sie ausschließlich die vom Hersteller freigegebenen Ölsorten. Falsches oder altes Öl kann den Verschleiß des Zahnriemens beschleunigen.
- Kontrolle des Ölpumpensiebs: Bitten Sie Ihre Werkstatt, bei Ölwechseln das Ölpumpensieb auf Ablagerungen von Riemenpartikeln zu überprüfen. Eine frühzeitige Erkennung von Verunreinigungen kann größere Schäden verhindern.
- Aufmerksam auf Warnsignale achten: Sollten Warnleuchten im Armaturenbrett aufleuchten oder ungewöhnliche Motorgeräusche auftreten, suchen Sie umgehend eine Werkstatt auf. Frühzeitiges Handeln kann größere Schäden verhindern.
- Frühzeitiger Zahnriemenwechsel: In Erwägung ziehen, den Zahnriemen präventiv vor dem vom Hersteller empfohlenen Intervall zu wechseln, insbesondere wenn bekannt ist, dass das Modell häufig betroffen ist.
Als langfristige Lösung hat Stellantis bereits 2022 begonnen, die betroffenen Motoren von Zahnriemen auf Steuerketten umzustellen. Diese sind nicht anfällig für die beschriebenen Probleme. Bei neueren Modellen, wie dem Opel Frontera, wurden bereits solche Motoren mit Steuerkette verbaut. Für bestehende Fahrzeuge ist jedoch keine nachträgliche Umrüstung vorgesehen. Allerdings gibt es verbesserte Zahnriemen zum Austausch. So bietet Continental inzwischen einen verbesserten Zahnriemen für die Stellantis-Motoren an, der über eine ölbeständigere Zusammensetzung und eine ölresistente Beschichtung verfügt.
Neue Motoren haben Steuerketten
Da der betroffene Motor in zahlreichen Modellen zum Einsatz kam, gibt es kein einheitliches Modelljahr, ab dem die Umstellung auf eine Steuerkette erfolgte. Generell sind jedoch Modelle mit den neuen Steuerketten-Motoren ausgestattet, die ab Mitte 2023 vorgestellt oder überarbeitet wurden. Wer sicherstellen möchte, dass sein Fahrzeug über einen solchen Kettenmotor verfügt, kann sich an den Motorcodes EB2LTED und EB2LTEDH2 orientieren – diese Dreizylinder sind ausschließlich mit Steuerketten ausgestattet.