Nano Diamond Battery (NDB) nennt das gleichnamige Startup sein Produkt, mit dem es die Batteriebranche aufmischen möchte. NDB sitzt im südöstlich von San Francisco gelegenen Pleasanton und plant eine Batterie aus Atomreaktor-Abfällen: das radioaktive Isotop des Kohlenstoffs C14 soll für eine Lebensdauer von mehreren tausend Jahren sorgen.

Basiert auf Nobelpreis prämierter Entdeckung
NDB stellt für seine Nano-Batterien eine Lebensdauer von bis zu 28.000 Jahren in Aussicht, nach 5.730 Jahren soll immer noch die Hälfte der ursprünglichen Kapazität zur Verfügung stehen. Außerdem sei nie eine Aufladung über eine externe Stromquelle nötig. Dafür möchte NDB Atommüll recyclen und so C14 gewinnen. Den C14 modifizieren die Spezialisten zu sogenanntem Graphen. Graphen hat eine zweidimensionale Struktur, in der jedes Kohlenstoffatom im Winkel von 120 Grad von drei weiteren Kohlenstoffatomen umgeben ist. Das Ergebnis ist eine Bienenwaben-Struktur. Im Jahr 2004 gelang es dem russisch-britischen Physiker Konstantin Novoselov und dem niederländisch-britischen Physiker Andre Geim erstmals, stabile einschichtige Graphenkristalle darzustellen. Für diese Entdeckung erhielten die beiden 2010 den Nobelpreis für Physik.

Nanoelektronische Prozesse
2011 hat Andre Geim in einem Artikel die Entdeckung von starken Spinströmen und strominduzierten Magnetismus in Graphen bekanntgegeben. Auf diesen nanoelektronischen Prozessen in Kombination mit Betavoltaik scheint die neuartige Batterie von NDB aufzubauen. Betavoltaik ist wiederum eine auf radioaktivem Zerfall basierende Energiegewinnung. In der Batterie soll eine Superkondensator-Ladebank für ein Speichern der vom Graphen abgegebenen Energie sorgen. Schichten von nicht radioaktivem C12 sollen die strahlenden C14-Lagen umgeben und so zum einen den Austritt von Radioaktivität verhindern und zum anderen vor Manipulationen von außen schützen.

Die Nano Diamond Battery soll in ihrer Größe und Form frei skalierbar sein, womit sie sämtliche bekannten Batterien vom Handy-Akku bis hin zur Elektroautobatterie ersetzen könnte. Im Auto soll die NDB um 56,4 Prozent kleiner als eine vergleichbare herkömmliche Lithiumionen-Batterie sein, bei allerdings leicht gesteigertem Gewicht.
Angeblich Top-Wissenschaftler an Bord
NDB hat nach eigenen Angaben Wissenschaftler aus aller Welt versammelt, um seine Zukunfts-Batterie zu realisieren – darunter sollen auch Abgänger renommierter Universitäten wie Havard, Cambridge und Stanford sein. Das Startup ist zwar noch auf Investorensuche, möchte aber bereits in zwei Jahren seinen ersten Prototyp und in fünf Jahren serienreife Superakkus fertig haben.