Nachhaltigkeit erfahren

Was ist Nachhaltig?
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Nachhaltigkeit erfahren

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Wir essen bio, nutzen Ökostrom, tanken bereits heute Sprit mit regenerativen Kraftstoffkomponenten – Nachhaltigkeit lautet die Devise. Doch was ist das genau, und was können wir Autofahrer mehr dafür tun?

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Sustainability, Nachhaltigkeit, ist heute in vieler Munde. Doch was ist damit gemeint? Am einfachsten erklärt es sich mit wirtschaftlichen Kreislaufsystemen, etwa in der Waldwirtschaft. Mit nachhaltigem Wirtschaften ist hier gemeint, dass etwa nur so viele Bäume gefällt und dem Wald entnommen werden dürfen, wie im Gegenzug auch wieder angepflanzt werden. Was im Forstrevier im Kleinen funktioniert, muss auch in der globalen Betrachtung funktionieren. Denn im Gegensatz zu unserer betrachteten Waldfläche, die stets von außen etwa mit neuen Nährstoffen – Dünger – versorgt werden könnte, setzen sich hier bei Betrachtung der Erde klare Grenzen. Aus dem Weltall schauen wir auf ein in sich geschlossenes Ökosystem, das mit seiner Umgebung in nennenswertem Umfang keine Materie austauschen kann.

Einen Austausch zwischen der Erde und ihrer Umgebung gibt es dennoch – und zwar in gigantischen Mengen: den Austausch in Form von Energie. Das ist ein Vorteil, aber auch ein Problem. Denn alle Ressourcen wie Öl, Kohle oder Kraftstoffe, die die Menschen der Erde entnehmen und in Wärme oder Energie verwandeln, sind letztlich dem Verlust ins Weltall preisgegeben. Andererseits strahlt von dort auch der Welt wichtigste externe Energiequelle. Die Sonne, deren Licht und Wärme in vielfältiger Art und Weise direkt und indirekt genutzt werden können. Ebenso von außen kommen Energien aus Rotation und wechselweise wirkender Gravitation, die sich auf der Erde mit Gezeitenkraftwerken – aber auch in Verbindung mit dem Einfluss der Sonne mit Windkraftwerken – nutzen lassen. Das war’s. Den Rest muss das Raumschiff Erde selbst stemmen. Und wie das in geschlossenen Kreisläufen eben so ist, funktioniert das Ganze nur auf Dauer, wenn das System auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist, also wie in unserem Wald-Beispiel mit zyklischen Prozessen bewirtschaftet wird.

© Ingolf Pompe

Wie können unterschiedliche Antriebs- und Mobilitätskonzepte zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? auto motor und sport- Leser haben‘s ausprobiert.

Was tun? Was lassen?

Nachhaltig ist: erneuerbare Energien zu nutzen, Stoffe zu recyceln, Geräte zu reparieren statt wegzuwerfen, letztlich aber auch den persönlichen Konsum und die persönliche Mobilität zu überdenken. Jetzt sind wir beim Auto: Wir wollen fahren, dies aber möglichst umweltschonend. Hier stehen bereits die Fahrzeughersteller und deren Zulieferer unter hohem Druck. Ein Auto soll möglichst energiesparend hergestellt werden, im Betrieb möglichst wenig Energie verbrauchen, dabei im Idealfall keine Schadstoffe ausstoßen und zuletzt leicht zu recyceln sein. Dabei muss dieses Auto aber auch andere wichtige Anforderungen erfüllen. Es muss zweckmäßig, leistbar und vor allem sicher sein.

Supersparsam wäre etwa ein Auto, das einen sehr geringen Luftwiderstand hat. Das wäre dann aber so flach und schlank wie ein Rennwagen und damit für die vierköpfige Familie nutzlos. Auch Reifen mit einem ultraniedrigen Rollwiderstand können den Energieverbrauch eines Autos deutlich verringern. Das dafür notwendige harte Gummi hat aber beim Bremsen, erst recht auf Nässe, nur wenig Haftung und fordert so auch seinen Kompromiss.

Nachhaltigkeit gegen Nutzwert, Ökonomie gegen Performance und Sicherheit – hier das richtige Maß abzuwägen, ist nicht einfach, die soziale Verantwortung der Hersteller und Zulieferer ist hoch. Welche Aufgaben die Ingenieure oder auch Verkehrsplaner dabei zu lösen haben, welche Resultate sich dabei im direkten Vergleich ergeben und wie jeder Einzelne seinen Teil zu nachhaltigerer Mobilität beitragen kann, haben wir zusammen mit dem Industriepartner Continental mit einem kleinen Kreis unserer Leser im Rahmen eines Workshops erfahren und diskutiert. Die teils überraschenden Ergebnisse lesen Sie auf den nächsten Seiten.

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