Qualcomm Snapdragon Ride: Superschnelle Chips für autonome Fahren

Supercomputer fürs autonome Fahren
:
Qualcomm rechnet schnell und effizient

Chip-Hersteller Qualcomm hat auf der CES eine Plattform fürs autonome Fahren vorgestellt. Mit dabei: Superschnelle Chips, die wenig Energie brauchen.

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Statt nur als Zulieferer Chips für den Einsatz im Auto zu liefern, will Qualcomm künftig auch bei autonomen Autos ein ganz großes Stück vom Kuchen haben. Der Chiphersteller aus San Diego hat dafür die Plattform „Snapdragon Ride“ entwickelt, mit der die Amerikaner gegen Nvidia, NXP oder auch Tesla in den Ring steigen. Besonderheit der Qualcomm-Chips: Sie sind offensichtlich nicht nur besonders schnell, sondern auch extrem effizient und damit im Auto besonders einfach zu kühlen. Der Start der Snapdragon-Plattform ist bereits der zweite Versuch, in diesem Segment Fuß zu fassen. Bereits 2018 hatte Qualcomm versucht, Konkurrent NXP zu übernehmen. Der 40-Milliarden-Dollar-Deal war aber an Bedenken der chinesischen Wettbewerbsbehörden gescheitert.

© Qualcomm

Der Supercomputer mit Qualcomm-Power ist skalierbar und kann im Zweifel sogar nachträglich mit neuen Chips bestückt werden.

Mobilfunk-Standard vernetzt Fahrzeuge

Das Qualcomm-Setup umfasst dabei nicht nur die Hardware, sondern auch eigene Softwarekomponenten fürs autonome Fahren und Assistenzsysteme. Optional kann das System noch um den „Snapdragon Drive Pilot“ ergänzt werden. Eine Software fürs autonome Fahren, die sich um Kamera, Radar, Lidar und die Kommunikation zwischen Fahrzeugen kümmert. Dabei setzt Qualcomm auf den C-V2X-Standard, der vor allem in China flächendeckend eingeführt wird.

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Level 1 bis Level 5: Qualcomm kann künftig alle autonomen Anforderungen bedienen.

Gigantische Rechenleistung

Snapdragon-Ride soll voraussichtlich ab der zweiten Hälfte 2020 verfügbar sein. Die skalierbare Anwendung fokussiert sich auf drei Segmente von autonomen Systemen: Level 1 und 2 für Fahrzeuge, die automatische Notbremsung, Verkehrszeichenerkennung und Spurhalte-Assistenzfunktionen beherrschen. Level 2+ für Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen auf der Autobahn, selbsttätigem Einparken sowie Level 4 und 5 fürs vollautonome Fahren in der Stadt, vor allem für Robo-Taxis. Die Plattform ermöglicht 30 TOPS für L1/L2-Anwendungen und 700 TOPS für die Level 4/5-Anwendungen. TOPS steht für „Tera Operations Per Second“, die Qualcomm-Architektur schafft also bis zu 700 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde. Zum Vergleich: Der aktuell schnellste Chip von Nvidia schafft 200 TOPS, die neue Tesla-Recheneinheit kommt mit zwei Prozessoren auf 144 TOPS.

© Qualcomm

Full-Service: Bei Bedarf liefert Qualcomm auch die Software fürs autonome Fahren mit.

Spannend ist die Ankündigung von Qualcomm, dass es künftig möglich sein soll, den Chipsatz nachträglich gegen eine neuere Version tauschen zu lassen. Solche Hardware-Updates gibt es aktuell nur bei Tesla.

Fazit

Der Markt bei den Chips und Plattformen fürs autonome Fahren kommt mit dem Start der Snapdragon-Plattform weiter in Bewegung. Und das ist auch gut so, weil nur so auf Dauer die Kosten sinken. Und die sind für alle Unternehmen in diesem Bereich gerade das Problem.

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