Seit 2009 tüftelt die US-Firma Joby Aviation an einem Fluggerät der Zukunft: Es soll senkrecht starten und landen, komplett elektrisch fliegen und bis zu 320 km/h schnell sein. Als Reichweite visiert Joby 240 Kilometer an. Soweit der Plan. Wirklich etwas vorzuweisen hatten die US-Amerikaner bislang nicht. Zwar will Joby zwischenzeitlich einen ersten Prototypen seines E-Senkrechtstarters entwickelt und gebaut haben, doch zu Details hüllt sich das Startup aus Kalifornien in Schweigen. Nur eins ist klar: Wenn es wirklich vorwärts gehen soll mit dem Flugtaxi, müssen Investoren mit ins Boot. Zu diesem Zweck hat Joby gerade eine neue Finanzierungsrunde veranstaltet – und dabei nach eigenen Angaben über 590 Millionen US-Dollar eingesammelt.

Mit Toyotas Geld zur Serienreife?
394 Millionen US-Dollar kommen künftig allein von Toyota. Der japanische Autobauer sieht Joby Aviation offenbar als Türöffner in den Flugtaxi-Markt und möchte gemeinsam mit dem Startup das Flugtaxi „Serie C“ in die Luft bringen. Dieses soll laut Hersteller nicht nur 100 Mal leiser sein als ein konventionelles Flugzeug, sondern auch besonders flexibel. Sechs kippbare Rotoren sollen gleichermaßen für Auf- und Vortrieb sorgen. Ausgelegt ist das Flugtaxi laut Joby für vier Passagiere und einen Piloten.
Tiefgreifende Kooperation
Während aus der Riege der Verantwortlichen bisher niemand erklärte, wie das künftig von Toyota mitfinanzierte Flugtaxi die postulierten Leistungsdaten erreichen soll – aktuell verfügbare Akkus dürften nur einen Bruchteil der benötigten Leistung liefern -, scheinen es die Japaner mit ihrem Engagement durchaus ernst zu meinen. So transferiert Toyota nicht nur Geld, sondern auch Personal zu Joby Aviation: Wie mehrere Medien berichten, soll Toyota-Vizepräsident Shigeki Tomoyama in den Joby-Vorstand wechseln. Im Gegenzug öffnet Toyota dem Startup die Tür zum Toyota-Kostenmanagement sowie zum hauseigenen Ingenieurs-Know-how.