Alleine in den vergangenen zehn Jahren sind Autos im Schnitt rund neun Prozent oder 100 Kilogramm schwerer geworden. Das hat viele Gründe. Steigende Sicherheitsanforderungen, gewachsene Platzansprüche, höhere Komfortwünsche und der Trend zu SUVs sind nur einige davon. Bei Elektro- und Hybridautos kommt nun noch die Batterie hinzu, die in manchen Oberklassemodellen gerne rund 700 Kilogramm wiegt. So schwer waren vor gut 40 Jahren ganze Autos vom Format eines VW Golf 1.
Für einen niedrigen Energie-Verbrauch und damit weniger Treibhausgasemissionen zählt dabei doch jedes eingesparte Gramm. Wie viel genau der Speck auf den Blechrippen ausmacht, weiß die Initiative Green NCAP, die zur Organisation Euro NCAP gehört. Egal ob konventionell angetrieben, batterie-elektrisch oder hybridisiert, pro 100 Kilogramm zusätzlicher Fahrzeugmasse steigt der Verbrauch durchschnittlich um etwa zwei Prozent.

Auto-Herstellung mit Löwenanteil
Der NCAP-Analyse zu Folge führt eine Massenzunahme von 100 kg am Auto zu zusätzlichen 500 bis 650 kg Treibhausgas-Emissionen und 1,9 bis 2,4 MWh Energiebedarf allein während der Fahrzeugproduktion. Hinzu kommt bei elektrischen Autos noch die Batterieherstellung, die Green NCAP gesondert betrachtet. Demgegenüber stehen die CO2-Einsparungen, die ein Elektroauto über den gesamten Lebenszyklus erreicht.
Zur Berechnung geht Green NCAP von einer Laufleistung von 240.000 Kilometer über 16 Jahre aus. Die Analyse der 34 getesteten Autos zeigt, dass batterieelektrische Fahrzeuge etwa 40 bis 50 Prozent weniger Emissionen ausstoßen als vergleichbare Benzinmodelle. Allerdings basieren die Berechnungen auf dem durchschnittlichen Energiemix aus 27 EU-Staaten und Großbritannien.

Verbessert sich der Strommix perspektivisch also hin zur CO2-Neutralität, würde das auch die Bilanz von Elektroautos maßgeblich beeinflussen. Das Gewicht macht sich in dieser Rechnung aber schon heute deutlich bemerkbar. Die NCAP-Organisation empfiehlt umweltbewussten Autokäufern daher auf das Gewicht des nächsten Autos zu achten. Getestet wurden übrigens 34 Modelle – vom Fiat 500e bis zum großen, fast drei Tonnen schweren Range Rover.