Jahrelanges Tesla-Problem: KBA untersucht Phantombremsungen

Jahrelanges Tesla-Problem
KBA untersucht Phantombremsungen

 Tesla Model 3 Max. Reichw,
Foto: Hans-Dieter Seufert

Das KBA untersucht bei Tesla-Modellen auftretende Phantombremsungen – das Handelsblatt hat darüber zuerst berichtet. Über ungewollt eingeleitete Bremsmanöver klagen Tesla-Fahrer seit 2021. In den USA hat die Verkehrssicherheits-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) deshalb am 16. Februar 2022 eine Untersuchung des Phänomens eingeleitet. Ein Ergebnis dieser Untersuchung steht noch aus. Jetzt ermittelt auch das KBA.

Bei einer sogenannten Phantombremsung bremst das Fahrzeug bei teilautonomer Fahrt ohne Eingriff des Fahrers und ohne erkennbaren äußeren Grund ab. Tesla-Fahrer berichten immer wieder von solchen unnötigen und anscheinend oft heftigen Bremsmanövern – jetzt untersucht das KBA die Notbremsfunktion und die Fahrassistenz-Technik der betroffenen Modelle. Welchen Umfang die Untersuchung hat und welche Modelle genau betroffen sind, teilt das KBA nicht mit. Die NHTSA hatte 2022 ihre Untersuchungen wegen 354 Beschwerden von Model-3- und Model-Y-Fahrern eingeleitet.

Richter halten Tesla-Assistenzsystem für ungeeignet

Zudem hat am 10. Januar 2025 das Landgericht Traunstein in einem Urteil festgestellt, dass die automatische Steuerung eines Tesla Model 3 mangelhaft und nicht für eine "gewöhnliche Verwendung geeignet" sei. Eine deutlich spürbare Verzögerung, die über das bloße Gaswegnehmen hinausgehe, begründe einen Mangel, dass dies zu Gefahrensituationen führen könne. Jetzt muss Tesla das besagte Fahrzeug nachbessern – also ein weiteres Auftreten von Phantombremsungen verhindern. Allerdings haben sowohl Tesla als auch der klagende Tesla-Fahrer Berufung eingelegt, wie die auf Tesla spezialisierte Kanzlei Lindner Rechtsanwälte aus Rosenheim betont.

 Tesla Model 3 Max. Reichw, Cockpit + Fahrer
Hans-Dieter Seufert

Gegenüber Auto-Bild ergänzt ein KBA-Sprecher, dass das Problem der Phantombremsungen auch von anderen Marken bekannt sei – man untersuche regelmäßig die Assistenzsysteme verschiedener Hersteller. Bis wann das KBA seine Untersuchungen zum Fall Tesla abgeschlossen haben möchte, ist nicht bekannt.