Der Innenraum unserer Autos ist heute oft mehr als eine Sitzgelegenheit während des Transports auf Straßen. Für Menschen, die viel im Auto unterwegs sind, wird er mehr und mehr zum Lebensraum. Das war die Motivation der Koreaner für ihre neueste Entwicklung zu Lüftungsausströmern für die Klimaanlage.

Besonders autonom fahrende Autos bringen noch einmal ganz andere Anforderungen an einen Fahrzeug-Innenraum mit sich. In ihnen kann nicht nur der Fahrersitz flexibel positioniert sein, auch der Fahrer oder die Fahrerin selbst wird nicht immer in derselben Position angeschnallt sitzenbleiben. Also müssen neue Lüftungskonzepte her, die frische und kühle Luft für die Fahrzeuginsassen viel variabler ausströmen können, als nur über das Armaturenbrett. Hyundai hat sich daher überlegt, dass Öffnungen an mehr Orten im Innenraum angebracht werden müssten. Warum nicht auch seitlich am Dachhimmel beispielsweise, wo zahlreiche kleine Austritte je nach Bedarf öffnen und wieder schließen? Zusätzlich können aus vielseitig positionierten Auslässen zur frisch gekühlten oder wärmenden Luft auch Licht und der richtige Sound strömen. Und wie soll das ganze funktionieren?

Veröffentlichte Patentzeichnungen von Hyundai zeigen, wo die Luftauslässe geplant sind. Man kann erkennen, dass beispielsweise das Armaturenbrett, aber auch andere Bereiche der Verkleidung des Interieurs in kleine viereckige Segmente unterteilt sind. Auf den Zeichnungen sehen sie aus wie kleine Plättchen. Offensichtlich sollen diese Segmente oder Plättchen, die sich in verschiedene Richtungen zeigend von der Verkleidung abheben, die Luft flexibel ausströmen lassen. Die Patentzeichnungen lassen jedoch offen, wie genau dann die Luftversorgung für die vielen Segmente auf der Verkleidung funktionieren soll. Während bei den bisherigen Luftausströmern die Luft ja über einen Kanal zu den unterschiedlichen Ausströmern im Innenraum gelangte, muss mit der neuen Technologie wohl beinahe die gesamte Verkleidung mit Luft versorgt werden. Hinzu kommt, dass offenbar eben auch Licht und Musik aus den kleinen Segmente kommen soll – viel Spaß beim Verkabeln! Es bleibt also noch etwas "Luft" zur Spekulation, wie sich die koreanischen Ingenieure das genau vorstellen.

Hyundai verspricht sich jedenfalls von der Mischung aus Ventilator und musikalischer Ambientebeleuchtung ein Interieur, das sich auf die Bedürfnisse der Insassen einstellen kann. Vielleicht das Richtige in Zeiten, in denen die Fahrzeugkabine tatsächlich mehr und mehr Wohnzimmer-Qualitäten annimmt.