Google erneuert Streetview-Bilder von deutschen Straßen

Google erneuert Street View
Endlich neue Straßenbilder: Finde sich, wer kann!

In mehr als 100 Ländern hat sich Google Street View längst als eine beliebte Funktion des digitalen Kartendienstes Google Maps etabliert. Und auf den meisten Straßen dieser Welt werden die Fotos immer wieder aktualisiert – außer in Deutschland. Hierzulande war der Aufschrei besonders groß, als Google die Street-View-Funktionen im Sommer 2010 einführte.

Die Diskussion drehte sich um Datenschutzbedenken, Rechte am eigenen Bild und Verpixelungen. Seit dieser Zeit wurden die Aufnahmen, die nahezu flächendeckend vor allem in den 20 größten deutschen Städten gemacht wurden, kaum aktualisiert. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen auch europäischen Ländern. Mittlerweile wirken die digitalen Straßenansichten in Deutschland wie ein Diavortrag aus der Vergangenheit.

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91 Prozent der Befragten für Street View

Jetzt soll auch Deutschland wieder neu digitalisiert werden. Google plant, ab 22. Juni 2023 mit neuen Google-Street-View-Autos über die Straßen zu rollen. Wo und wann die Kamera-Mobile mit den 360-Grad-Objektiven unterwegs sein werden, kann auf dieser Website kontrolliert werden.

Nicht nur Google hielt diesen Schritt für notwendig. Nach einer wohl repräsentativen Google-Umfrage würden 91 Prozent der Befragten den Dienst befürworten. Viele User bemängelten aber immer wieder, dass die Fotos mit der realen Welt kaum noch in Zusammenhang stehen. Einige Beispiele haben wir in der Galerie zusammengefasst. Vor allem Innenstädte, die sich in den vergangenen Jahren komplett verändert haben, sind auf den alten Fotos kaum wiederzuerkennen.

Berliner Spree-Ufer noch unbebaut

Am deutlichsten wird der Bauboom der vergangenen Jahre wohl in Berlin. Sowohl rund um die weltbekannte Gedächtniskirche als auch an der Mauergedenkstätte "East Side Gallery" sind auf den alten Street-View-Bildern noch keine weiteren Gebäude zu erkennen. Dabei sind die Baulücken heute längst mit Hochhäusern gefüllt.

Auch der neue Bahnhof Stuttgart oder die Elbphilharmonie in Hamburg sind bei Google Street View noch längst nicht real. Einige aktuelle Kartierungen hat Google längst gesammelt und wird sie jetzt implementieren. Das vorhandene Bildmaterial aus den Jahren 2022 und 2023 reicht aber noch nicht aus. Daher müssen die Autos jetzt flächendeckend herausfahren.

Einspruch jederzeit möglich

Wer Bedenken gegen den Dienst hat und Einspruch beispielsweise gegen die Veröffentlichung der eigenen Hausansicht, des Nummernschilds oder das eigene aufgenommene Gesicht hat, kann sich jederzeit hier an Google wenden.

Auf dieser Plattform können Anträge gestellt werden, um Straßenzüge unkenntlich zu machen, zu verpixeln oder ganz zu entfernen.