Der US-Motorenhersteller Cummins steht seit mehr als 100 Jahren für Diesel-Triebwerke – und zwar ausschließlich Diesel-Triebwerke. Mit dem neuen B6.7 Octane bringt der Zulieferer allerdings seinen allerersten Benzinmotor auf den Markt.
Der Cummins-B6.7-Octane-Motor wurde speziell für mittelschwere Nutzfahrzeuganwendungen konzipiert und entwickelt und erfüllt die 2027er-US-Umweltauflagen, wie sie von den Behörden EPA- und CARB vorgegeben werden. Als Entwicklungsbasis wurde der bekannte 6,7-Liter-Dieselmotor genutzt.
Diesel-Vorteile brechen weg – in den USA
Notwendig wurde die Entwicklung des Octane vor allem mit Blick auf den US-Markt. Dort büßt der Diesel als Kraftstoff immer mehr von seinem Kostenvorteil ein. Zudem machen immer schärfere Umweltauflagen dem Selbstzünder in einigen Bundesstaaten das Leben schwer. Auch die Wartungskosten für den Diesel liegen höher als beim Benziner.

Der B.67 setzt auf moderne Vierventiltechnik und Direkteinspritzung.
Da der neue Octane-Motor unterhalb des Zylinderkopfs nahezu baugleich mit dem bewährten Diesel ist, kann er auch in allen an den Diesel angepassten Applikationen genutzt werden. Umrüstungen steht ebenfalls fast nichts im Wege. Vorgesehen ist der Octane für typische US-Trucks, Schulbusse, Wohnmobile, Lieferfahrzeuge, Baumaschinen, landwirtschaftliche Geräte oder auch den stationären Betrieb.
Leistung wie ein Diesel
Bei einer Bohrung von 107 mm und einem Hub von 104 mm kommt der Octane, wie es die Motorbezeichnung schon andeutet, auf 6,7 Liter Hubraum. Der neu konstruierte Aluminium-Zylinderkopf setzt auf Vierventiltechnik mit zwei obenliegenden Nockenwellen. Kraftstoff wird per Direkteinspritzung zugefüttert. Für Leistung sorgt ein Abgasturbolader, ein Drei-Wege-Kat reinigt die Abgase. Ausgelegt ist der Octane für den Betrieb mit "Regular Fuel", das in den USA 87 Oktan hat. Je nach Konfiguration stellt der B6.7 Octane bis zu 300 PS und rund 900 Nm Drehmoment bereit. Das Drehzahlniveau soll dabei kaum über dem der Diesel-Aggregate liegen. Beim Verbrauch soll der Octane herkömmliche Benziner um zehn Prozent unterbieten, wobei Cummins hier keine konkreten Werte nennt. In Hinblick auf die Haltbarkeit soll er dem Selbstzünder ebenbürtig sein.