CES 2020: Bosch zeigt eine digitale Sonnenblende

Virtual Visor auf der CES 2020
Bosch erfindet die Sonnenblende neu

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CES 2020

Blendendes Sonnenlicht stellt eine Gefahrenquelle für Autofahrer dar. Die Sonnenblenden im Dachhimmel helfen, den Lichteinfall zu reduzieren. Gleichzeitig wird aber auch das Sichtfeld des Fahrers reduziert.

Automobilzulieferer Bosch will diesem Problem mit einem transparenten LCD-Display anstelle einer Sonnenblende begegnen. Auf der CES 2020 (Consumer Electronics Show) wird die Neuentwicklung mit dem Namen Virtual Visor erstmals vorgestellt.

Die Ingenieure haben im durchsichtigen Display eine Kamera untergebracht, die auf den Fahrer gerichtet ist. Die Software erkennt die Position der Augen und dunkelt partiell nur den Bereich ab, durch den das Licht den Fahrer blenden könnte. Künstliche Intelligenz wertet dafür neben dem Gesicht des Menschen auch den Schattenwurf durch das Sonnenlicht aus. Damit wird nur ein kleiner Teil des Displays abgedunkelt, es bleibt mehr freie Sichtfläche. Trotzdem wird der Autofahrer nicht geblendet.

Von der Mitarbeiteridee zum Projekt

„Kleine Erfindung, große Wirkung“, sagt Dr. Steffen Berns, Vorsitzender des Bereichsvorstands des Geschäftsbereichs Car Multimedia bei Bosch. „Mit dem Virtual Visor von Bosch haben Autofahrer freie Sicht auf das Verkehrsgeschehen.“ Die Idee für die digitale Sonnenblende kam von Mitarbeitern, die eigentlich als Ingenieure Antriebslösungen entwickeln. Nach der internen Präsentation eines Prototyps, der aus einem alten LCD-Bildschirm gebaut wurde, gab es intern grünes Licht für die Entwicklung des Virtual Visor.

„In einem Unternehmen wie Bosch, in dem sich die Grenzen zwischen Bereichen und Funktionen auflösen und Fachwissen mehr zählt als Rang oder Hierarchie, können Innovationen überall im Unternehmen entstehen. Diesen Ansatz wollen wir in Zukunft weiter ausbauen”, sagt der Nordamerika-Chef Mike Mansuetti.