Ingenieure und Designer werden völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten haben, wenn Autos in Zukunft einmal autonom unterwegs sind. Die klassische Sitzanordnung für Fahrer und Passagiere ist nicht mehr nötig, die Insassen im Fahrzeug könnten sich gegenübersitzen oder sich auf Liegesitzen anderen Dingen wie der Mediennutzung widmen.
Mehrere Firmen arbeiten bereits daran, den Aufenthalt im selbstfahrenden Auto so zu gestalten, dass man von den Bewegungen nicht gestört wird. Vor allem geht es darum, die Gefahr der damit einhergehenden Reisekrankheit zu umgehen. Viele Menschen kennen das schon heute. Wer als Passagier im Auto liest oder das Smartphone nutzt, klagt nach einiger Zeit über Unwohlsein.
Hard- und Software gegen Reisekrankheit
Auch der Tech-Konzern Apple arbeitet an einem solchen System, wie aus Unterlagen der US-Patentbehörde (U.S. Patent and Trademark Office) hervorgeht. Die Patentanmeldung zeigt eine virtuelle 4D-Umgebung, die das Umfeld des Menschen mit in die Darstellung von Inhalten einbezieht.

Damit ließen sich mutmaßlich Moderationen oder Präsentationen am Arbeitsplatz gestalten, aber auch die Fahrt im Auto. Die Zeichnungen zeigen einen Sitz, der die Bewegungen eines fahrenden Autos in die eigene Kinematik mit einbezieht. Wer beispielsweise einen Film ansieht oder ein Spiel spielt, könnte dann die Fahrtrichtungswechsel oder eine sich ändernde Geschwindigkeit nicht nur im Medieninhalt angezeigt bekommen. Der Sitz kann auf die Bewegungen reagieren und so den Komfort für den Fahrzeuginsassen erhöhen.
Nicht nur für ein Apple-Car
Diese Patentanmeldung ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass der iPhone-Konzern bald die lang erwarteten Pläne für ein eigenes Apple-Car in die Tat umsetzt. Hard- und Software könnten auch an Autohersteller und andere Kooperationspartner zugeliefert werden.
Die Verringerung oder Verhinderung der Reisekrankheit wurde auch schon auf analogem Weg versucht. Der französische Autohersteller Citroën hat vor einigen Jahren eine entsprechende Brille, die eine Art künstlichen Horizont aufbaut, im eigenen Online-Shop vertrieben. Das Produkt ist aber mittlerweile nicht mehr verfügbar.