Okay, was heißt schon "nette Geste"? Es handelt sich um eben um eine Wallbox für das AC-Laden per Typ-2-Stecker. Da man sich auf diesen Typ als Standard-Ausführung im europäischen Raum geeinigt hat, versteht sich quasi von selbst, dass jedes Elektroauto angehängt werden kann. Wobei das mit Blick auf die Tesla-Supercharger ja nicht selbstverständlich ist, für einen Hersteller mit dem Namen VOLKSwagen aber wäre alles andere überaus unangebracht.
Der ID.Charger ist vor allem wegen seines Einstiegspreises von 399 Euro als "Wallbox für alle" tituliert worden. Vertrieb und Service übernimmt dabei die VW-Tochter "Elli". Ein vergleichbares Modell von Mercedes beispielsweise, liegt bereits bei mehr als 800 Euro. Gut, dort kann dann mit bis zu 22 kW geladen werden, doch eine Empfehlung ist das nicht vorbehaltlos. Bei einer 11-kW-Wallbox werden keine Sondergenehmigungen durch den örtlichen Stromnetzbetreiber fällig, und der Anschaffungspreis ist, wie eben erwähnt, niedriger.
Software-Probleme beim ID.Charger
Doch auch bei VW kann mehr Geld überwiesen werden. Wählt man ID.Charger Connect oder Pro, gilt es 599, beziehungsweise 849 Euro zu investieren. Dafür gibt es einen erweiterten Funktionsumfang. Das Modell Connect kann per WLAN mit dem Heimnetzwerk und dem Smartphone verbunden werden. Das macht regelmäßige Software-Aktualisierungen möglich, und die Box kann per Smartphone gesteuert und ferndiagnostiziert werden. Dass die Extra-Investition durchaus sinnvoll sein kann, zeigt ein aktueller Software-Fehler bei einigen ID-Chargern. Mehreren hundert Wallboxes gelingt es demnach nicht, den Ladevorgang zu initiieren. "Bei den vernetzten Exemplaren wurde der Fehler einfach durch ein "Over The Air"-Update gelöst", erklärt Elli-Sprecher Martin Höfelmann auf Anfrage von auto-motor-und-sport.de. Ist die Basis-Version installiert, muss ein Techniker anrücken, um das Update manuell vorzunehmen. Man stehe bereits in Kontakt mit allen betroffenen Kunden, so Höfelmann weiter.
Die Wallbox-Topausführung "Pro" verfügt zusätzlich über einen integrierten Stromzähler zur kilowattstundengenauen Abrechnung. Sinnvoll für Kunden, die ein Elektroauto als Dienstwagen nutzen. Das macht eine exakte Abrechnung mit dem Arbeitgeber möglich. Ein LTE-Modul ist zudem auch integriert, dessen Datentarif für die Dauer der Wallbox-Nutzung im Preis inbegriffen ist. Wer dem ganzen die "grüne Krone" aufsetzen will, kann bei VW auch einen eigenen Öko-Stromtarif buchen. Achja, die Installation der Wallbox natürlich auch.