Neu bei Tesla: Supercharger-Ladestellplätze sperrbar

Supercharger-Plätze sperrbar
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Tesla führt gesperrte Lade-Stellplätze ein

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Tesla testet sperrbare Supercharger-Plätze, die mit einer Klappe gesichert sind. Das könnte auch ein neues Geschäftsmodell sein.

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In China hat Tesla gesperrte Supercharger-Ladeplätze eingeführt, die sich erst mithilfe der Tesla-App freischalten lassen. Die Ladeplätze sind mit einem hochgestellten Bügel gesperrt, der sich erst nach einer Eingabe über die Tesla-App senkt. Das soll vor allen Dingen Fahrer von Verbrennungsmotor-Autos davon abhalten, den Zugang zu den Ladesäulen zu blockieren. Allerdings eröffnen sich mit dem Sperren und Entsperren weitere Möglichkeiten und neue Geschäftsfelder.

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Supercharger in einer Tiefgarage in Keji City im chinesischen Tianjin: Der Platz rechts neben dem Model Y ist durch einen klappbaren Bügel versperrt.

Jetzt mit Tesla eigenem System

Ganz neu ist Teslas Ladesäulensperre nicht: Bereits 2019 hat der amerikanische Elektroautohersteller solche Sperren an einigen wenigen Standorten in China installiert. Die Bedienung dieser Sperren galt jedoch als zu umständlich, da die Fahrer dafür einen QR-Code scannen und die App eines anderen Anbieters nutzen mussten. Die neuen Sperren installiert Tesla jetzt in China bei jedem neu aufgebauten Supercharger. Der Fahrer fährt bis vor den Stellplatz, tippt auf seinem Smartphone-Bildschirm auf die von der Tesla-App erkannte Säulennummer und die Sperre klappt nach unten. Dann kann der Fahrer den Lade-Stellplatz befahren.

Die Software für die Sperren-Steuerung soll auch schon für andere Länder in der App vorhanden sein – sie ist nur noch nicht freigeschaltet. An einigen europäischen Supercharger-Standorten ist der gesamte Parkplatz mit einer Schranke gesperrt, die sich erst nach dem Eintippen einer Nummer in der Tesla-App hebt.

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Tesla-Fahrer hoffen auf Sperren

Sollte sich die Sperrung einzelner Ladestandplätze bewähren, dürfte Tesla diese Technik weltweit ausrollen. Teslafahrer schreiben in Foren, dass sie diesen Schritt begrüßen würden. Zum einen sorgen sie sich, dass markenfremde Fahrzeuge, für die Tesla jetzt seine Supercharger so nach und nach öffnet, aufgrund der Positionierung ihrer Ladebuchse beim Ladevorgang zwei Stellplätze blockieren könnten – dies wäre bei einer Sperrung jeder einzelnen Ladefläche nicht mehr möglich. Außerdem sind die Supercharger zu Stoßzeiten allein mit ladebedürftigen Teslas überfüllt und nicht immer halten sich anscheinend einige Fahrer an eine gerechte "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"-Reihenfolge. Vordrängler lassen sich mit einem an die Sperren gekoppelten Reservierungssystem ausschalten, hoffen die Teslafahrer.

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An diesem Supercharger Standort in einer chinesischen Tiefgarage sind zwei Ladestellplätze mit umgeklappten Sperrbügeln freigeschaltet.

Zusätzliche Einnahmequelle für Tesla möglich

Sollte Tesla solch ein Reservierungssystem etablieren wollen, wäre auch eine Integration des Reservierens in die Routenplanung möglich – dann kann sich der Fahrer mit größerer Sicherheit darauf verlassen, dass er bei seinem Zwischenstopp eine freie und funktionstüchtige Ladesäule vorfindet. Und diesen Dienst könnte Tesla sich bezahlen lassen. Um an verkehrsreichen Feiertagen an der Supercharger-Warteschlange vorbei- und nach vorn durchfahren zu können, würde möglicherweise der ein oder andere Teslafahrer eine Gebühr zahlen. Für Tesla wäre dies eine zusätzliche Einnahmequelle.

Fazit

Tesla erprobt in China das mechanische Sperren und Freischalten jedes einzelnen Supercharger-Ladestellplatzes. Anscheinend gibt es zu viele Probleme mit Fahrern von Nicht-Teslas, die die Ladesäulen blockieren. Es ist wahrscheinlich, dass Tesla die Ladesäulensperren nach und nach weltweit installiert.

Teslafahrer begrüßen die Sperren: Zum einen sorgen sich die Fahrer vor den Nutzern markenfremder Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Ladebuchsenposition dazu gezwungen wären, beim Laden zwei Plätze zu blockieren. Zum anderen scheint es zu Stoßzeiten immer wieder zu Drängeleien an den Ladesäulen zu kommen – mit einer Sperre und einem damit verbundenen Reservierungssystem könnte bei der Ladereihenfolge mehr Gerechtigkeit einkehren.

Sollte Tesla wirklich die Supercharger-Sperren mit einer Reservierungsmöglichkeit koppeln, eröffnet sich für den Autohersteller ein neues Geschäftsfeld: Er könnte die Reservierungsmöglichkeit kostenpflichtig machen. Möglicherweise erfolgt dann eine Routenplanung mit einer vorher freigegebenen automatischen Ladesäulen-Reservierung und einer ebenso automatischen Reservierungs-Gebührenabbuchung.

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