Solarzellen in Motorhaube integriert

Forscher bauen Solarmodule in eine Motorhaube
Extra starke Solarmodule für Motorhaube

Sie präsentieren ihr Projekt auf der IAA Mobility ab 5. September in München. Die hier ausgestellte Motorhaube verfügt über eine Nennleistung von 115 Watt und beinhaltet 120 PERC-Schindel-Solarzellen. PERC steht für Passivated Emitter and Rear Cell, sprich Solarzellen mit reflektierender Rückseite und höherer Effizienz als herkömmliche Zellen. "Auf das Motorhauben-Blech haben wir die Solarzellen angebracht, verschaltet und mit Folie laminiert. Dafür wurde der Laminierungsprozess optimiert, um Luftspalte zu minimieren, Faltenbildung des Folienmoduls aufgrund der gebogenen Oberfläche zu vermeiden und die Gesamtintegrität der Motorhaubenstruktur zu erhalten", erklärt Dr. Martin Heinrich, Koordinator für PV-Mobilität am Fraunhofer ISE.

Die Technologie eignet sich ebenfalls für andere Karosserieteile

Grundsätzlich kommt dafür jede Solarzellen-Technologie infrage. Die Entwickler des Fraunhofer-Instituts nutzen hier entweder Interdigitated Back Contact (IBC) Solarmodule, PERC-Schindel-Module oder Tunnel Oxide Passivated Contact-Schindel-Solarzellen (TOPCon). Durch die Laminierung entsteht auf der Haube eine texturierte Oberflächenstruktur, die man durch Morphocolor-Technologie an die Farbe des Fahrzeugs anpassen kann. Außer der gebogenen Form stellt der Untergrund aus Blech eine weitere Besonderheit dar. Normalerweise bilden Glas oder eine Folie die Rückseite von PV-Modulen, hier ist es Metall. "Die Technologie wäre auch für Dächer von Fahrzeugen anwendbar. Das hätte den Vorteil, sehr viel leichter zu sein als Photovoltaik-Autodächer aus Glas”, erklärt Dr. Harry Wirth, Bereichsleiter Power Solutions am Fraunhofer ISE. Er sieht in der Anwendung von PV-Anlagen in Fahrzeugen großes Entwicklungspotenzial.

In der Bildergalerie zeigen wir Fotos vom Solarauto-Projekt Sono.