EV West Revolt Crate Engine: Tesla-Motor statt V8

Revolt Tesla Crate Engine von EV West
:
Tesla-Motor statt V8-Smallblock

© EV West 3 Bilder

Die Firma EV West aus Kalifornien hat sich darauf spezialisiert, Oldtimer zu Elektroautos umzubauen – und bietet jetzt einen Tesla-Motor zum Nachrüsten an.

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Das Konzept der "Crate Engines" hat in den USA eine lange Tradition. Die Idee dahinter: Statt den vorhandenen Motor eines Autos aufwändig zu überholen oder zu tunen, bestellt man einfach direkt beim Hersteller einen moderneren und/oder stärkeren, der dann in einer Kiste ("Crate") verschickt und vom Autobesitzer in der heimischen Garage eingebaut wird. Bisher ging es dabei meist um großvolumige V8-Benziner. Doch immer mehr Firmen bieten inzwischen Elektromotoren zum Nachrüsten an. So auch EV West.

Tesla-Motor passt an die V8-Aufnahmen

Ob Batterien, Ladegeräte oder DC Converter: Das Unternehmen aus San Marcos vertreibt im Internet so ziemlich alle Teile, die zum Reparieren, Optimieren oder nachträglichen Einbauen von Elektroantrieben nötig sind. Bis hin zu kompletten Umrüst-Kits, mit denen Verbrenner-Modelle (bevorzugt aus dem VW-Universum) in reine E-Autos verwandelt werden können. Doch nun gehen die Kalifornier einen Schritt weiter und nehmen auch die heimischen V8-Boliden ins Visier. Und zwar mit ihrem Revolt Tesla Crate Engine.

© Electric GT / Facebook
Mit diesem auf Elektroantrieb umgebauten Ferrari 308 fing für die Firma Electric GT alles an.
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Die Kalifornier verpassten dem "Magnum-Ferrari" drei Elektromotoren und damit einen 246 kW / 335 PS und maximal 475 Newtonmeter starken Antriebsstrang.
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Auch der Fiat 124 Spider wurde von den Kaliforniern auf Elektroantrieb umgerüstet.
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Hier verknüpfte Electric GT zwei E-Maschinen mit einer 36-Kilowattstunden-Batterie.
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Als die Amerikaner einen Toyota Land Cruiser umbauen wollten, kam ihnen die Idee einer elektrischen Crate Engine zum Nachrüsten und Selbsteinbauen.
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Und um das Projekt perfekt zu machen, arrangiert Electric GT den oder die Motor(en) samt aller technischen Dreingaben in V8-Form.
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Die Amerikaner versprechen eine „Plug-and-Play-Lösung mit hoher Leistung, die nahezu wartungsfrei ist“ und von einem "durchschnittlichen Mechaniker" problemlos eingebaut werden kann.
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Das ganze Paket soll in der Länge 86 Zentimeter messen; ein Smallblock-V8 kommt auf etwa 74 Zentimeter.
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Standardmäßig kommen AC-50-Elektromotoren zum Einsatz – und damit Teile, die bei nachträglich zum E-Auto umgebauten Fahrzeugen relativ verbreitet sind.
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Die einmotorige Variante leistet 114 kW / 155 PS und liefert maximal 331 Newtonmeter. Im Datenblatt der zweimotorigen Ausführung stehen 179 kW / 243 PS und maximal 461 Newtonmeter.
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Im Elektro-V-Motor sind fast alle technischen Notwendigkeiten bereits enthalten: Motor(en), Steuerung(en), Ladegerät(e), Sensoren, Relais und Computersysteme.
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Auch die nötigen Kabelbäume und Hochvolt-Leitungen zur Batterie und zum Ladeanschluss sind bereits im Paket enthalten.
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Damit die originalen Oldtimer-Getriebe weiterverwendet werden können, bietet Electric GT eigens entwickelte Kupplungen, Schwungräder und Adapter an.
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Das Triebwerk ist „vorkonstruiert, vorgefertigt und vorgetestet“, sagt Electric GT - und es könnte auch in einen klassischen Ford Mustang passen.
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Mindestens eine Nummer kleiner ist das neue "eGT173 Crate System" inklusive Batteriemodul aus dem Hause Electric GT. Es baut kleiner, ist etwas leistungsschwächer und daher besser für Kompaktwagen geeignet.

Bei der Typbezeichnung ist es nicht schwer zu erraten: Dabei handelt es sich um einen Tesla-Motor zum Nachrüsten. Um den Umstieg möglichst einfach zu gestalten, hat EV West den Motor so konstruiert, dass dessen Aufnahmen perfekt zu denen eines Smallblock-V8 passen. Mit dem Vorteil, dass sich die E-Maschine direkt mit der Kardanwelle verbinden und so die Hinterachse weiterverwenden lässt. Die nötige Elektronik und das passende Untersetzungsgetriebe liefern die Kalifornier natürlich mit.

Tesla-Antriebe bisher nur schwer zu integrieren

Diese Lösung stellt eine enorme Vereinfachung dar, denn bislang war es nur schwer möglich, Tesla-Motoren in eine vorhandene Verbrenner-Architektur zu integrieren. Denn meist muss der in einem Tesla quer eingebaute und die Räder über Halbwellen antreibende Motor gedreht und mit einem Hilfsrahmen eingesetzt werden, damit er mit dem Rest des Antriebsstrangs kompatibel ist. Derartige Ingenieurs-Höchstleistungen soll das EV West-System überflüssig machen, weshalb die Zahl der auf Elektroantrieb umgebauten V8-Amis in Zukunft spürbar zunehmen dürfte.

Fazit

EV West nennt zwar bisher weder Leistungsdaten noch Preise (Jalopnik zufolge soll der Bausatz im niedrigen fünfstelligen Dollar-Niveau angesiedelt sein). Aber sollte der Revolt Tesla Crate Engine tatsächlich so einfach einzubauen sein wie versprochen, könnten die Kalifornier einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Demokratisierung der Elektromobilität leisten.

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