Aktuell ist bei Mazda lediglich im MX-30 einen Rotationskolbenmotor im Einsatz – und dort auch nur als Range Extender. Aber seit geraumer Zeit gibt es immer häufiger kleine Hinweise auf die Rückkehr der Wankel-Technik in anderen Modellen – vielleicht sogar in einem Mazda RX 8-Nachfolger.
Neues Logo im Wankel-Stil
Neusten japanischen Medienberichten zufolge hat Mazda sich die Namen "e-SKYACTIV R-Energy", "e-SKYACTIV R-HEV" sowie "e-SKYACTIV R-EV" schützen lassen. Auch ein Logo wurde beim Patentamt angemeldet. Es zeigt die Umrisse des Wankel-Läufers in dessen Mitte ein stilisiertes "e" zu erkennen ist. Zuvor wurde schon ein neues "R"-Logo bekannt.

Fraglich ist es, ob die Modellnamen und die Logos tatsächlich auch zum Einsatz bei Serienfahrzeugen kommen werden. Eine Patentanmeldung hat dies nicht zwingend zur Folge.

Wankel mit Wasserstoff?
"e-SKYACTIV R-EV" dürfte auf ein rein elektrisches Modell hinweisen. Bei "e-SKYACTIV R-HEV" geht die Spekulation etwas weiter. Als HEV ist gemeinhin ein Hybrid-Antriebsstrang gemeint, aber auch ein Wasserstoffmodell "Hydrogen" könnte unter dem Kürzel firmieren. Noch weiter muss die Spekulation in Sachen "R-Energy" gefasst werden. Handelt es sich um einen Namen, der sportliche Elektro-Modelle zusammenfasst oder ebenfalls um ein Wasserstoffmodell? Warum wir hier das Thema Wasserstoff in den Vordergrund stellen? Das ist Gerüchten geschuldet, aber auch Andeutungen von Mazda-Offiziellen im Hinblick auf Entwicklung und Einsatzbereitschaft der Technik. Innerhalb von drei Jahren könnte ein Prototyp mit einem elektrischen Turbo einsatzfähig sein, hieß es Anfang August 2021 inoffiziell. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass sich die Technologie des Wasserstoff-Wankels auf die direkte Verbrennung und nicht auf eine Brennstoffzelle zum Antrieb von E-Motoren bezieht. Entsprechend ergibt auch die Abkürzung FCEV (Brennstoffzellen-Elektroauto) keinen Sinn.
Dabei hat der Wankelmotor für die direkte Wasserstoff-Verbrennung durchaus Vorteile. Da es dort nur heiße Stellen im sogenannten heißen Bogen des Motorraums gibt, kann sich Wasserstoff nicht ungewollt an anderen Hot Spots entzünden und sicherer verwendet werden.
Mazda hat bereits hinlänglich Erfahrung mit der Kombination Wankel und Wasserstoff. Der 13-B-Renesis-Motor (Renesis für Rotary Engine Genesis) aus dem 2003 vorgestellten Mazda RX-8 Hydrogen RE konnte wahlweise Benzin oder Wasserstoff verbrennen. Wobei der Wasserstoff über zwei Einspritzdüsen direkt – der Ottokraftstoff über den Einlasskanal eingespritzt wurde. Die Leistungsausbeute im Wasserstoffbetrieb mitsamt elektrisch unterstützem Turbolader war mit 110 PS nur halb so hoch wie die 210 "Benzin"-PS. Eine stärkere Version des Motors wurde als Zweischeiben-Wankelmotor 16X 2007 in der Studie Taiki mit deutlich mehr Leistung präsentiert.
Mazda hatte Mitte des Jahres angekündigt bis 2030 alle seine Baureihen zu elektrifizieren und bis 2025 drei rein elektrisch angetriebene Modelle, fünf Plug-in-Hybride sowie fünf Hybride aufzulegen.