Marktübersicht Plug-in-Hybrid-Pkw in Deutschland

Marktübersicht Plug-in Hybrid-Autos in Deutschland
Alle aktuellen PHEV im Überblick

Inhalt von

Neue CO2-Grenzwerte und die Folgen: Seit Anfang 2020 überbieten sich die Automobilhersteller mit neuen Modellen, die als Plug-in-Hybride zum Teil rein elektrisch fahren können und damit den Normverbrauch gehörig senken. Auch wenn gerade im Dienstwagen-Bereich umstritten ist, wie oft die Nutzer ihren PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) tatsächlich an das Ladekabel hängen – spätestens im Privatbesitz, ob als Neuwagen oder junger Gebrauchter, ändert sich das Bild. Denn wer sich bewusst für einen PHEV entscheidet, sucht im Alltag gerne und oft nach verfügbaren Lademöglichkeiten.

Den nach wie vor großen, durch die teuren Antriebsbatterien verursachten Preis-Nachteil der PHEV gegenüber vergleichbaren Verbrennermodellen versucht der Staat mit dem "Umweltbonus"-Förderprogramm entgegenzusteuern. Früher mit 3.000 Euro Gesamtförderung, seit Februar 2020 für PHEV mit bis zu 4.500 Euro.

2022 noch bis zu 6.750 Euro Kaufprämie

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde diese Fördersumme nochmals erhöht. Seit Juli 2020 (und rückwirkend für Neuzulassungen seit 3. Juni 2020) wurde der staatliche Anteil am Umweltbonus verdoppelt, der Herstelleranteil blieb unverändert. Wie bei den Elektroautos gibt es für den Bonus Preisgrenzen: Bis zu einem Netto-Preis (= ohne Mehrwertsteuer) von 40.000 Euro gibt es den vollen Umweltbonus in Höhe von 6.750 Euro als Prämie. PHEV-Fahrzeuge von 40.000 bis 65.000 Euro Nettopreis werden mit einer reduzierten Prämie von 5.625 Euro bezuschusst. Teurere PHEV zum Beispiel aus der Oberklasse erhalten entsprechend keine Förderprämien.

Auf den Hersteller-Anteil (2.250 Euro beziehungsweise 1.875 Euro bei der reduzierten Prämie) entfällt außerdem noch die jeweils aktuelle Mehrwertsteuer. Hierdurch liegt die Prämie insgesamt für Privatkäufer, die keine Mehrwertsteuer abziehen können, bei 7.177,- Euro (reduzierter Zuschuss: 5.981 Euro).

PHEV billiger als Diesel – noch

Ein kleines Rechenbeispiel anhand der Mercedes A-Klasse: Der Mercedes A 250 e als Kompakt-Variante mit 218 PS Systemleistung kommt nach Abzug des Umweltbonus auf einen Endkundenpreis von 30.587 Euro inklusive Mehrwertsteuer, das sind rund 540 Euro weniger als für den schwächsten Diesel (A 180 d, 116 PS) fällig werden. Der vergleichbar starke Benziner A 250 mit 224 PS steht aktuell mit 39.062 Euro in der Preisliste. Das verdeutlicht eindrucksvoll, wie attraktiv die PHEV-Preise dank der Förderung sind.

Plug-in-Hybrid-Katalog: Marktübersicht

In den folgenden Tabellen haben wir alle in Deutschland verfügbaren Plug-in-Hybrid-Modelle aufgeführt (Stand Juli 2022). Dabei listen wir alle Modelle mit einem Nettopreis von bis zu 40.000 Euro (= 47.600 Euro inklusive Mehrwertsteuer), bis zu 65.000 Euro (77.350 Euro brutto) sowie alle Modelle darüber separat auf, um die jeweiligen Fördersummen zu berücksichtigen. Mit seitwärts scrollen in den Tabellen können Sie außerdem die Reichweite der jeweiligen Modelle darstellen lassen.

Derzeit (Stand Juli 2022) ist allerdings fraglich, ob Plug-in-Hybride durch die neue Ampel-Regierung weiterhin gefördert werden. Ein Ende des Umweltbonus für PHEV zum Jahresende 2022 gilt als wahrscheinlich, Entscheidungen hierzu sind jedoch noch nicht gefallen. Entscheidend ist für die aktuelle Förderprämie der Tag der Erstzulassung, der entsprechend noch in diesem Jahr liegen muss. Angesichts der aktuell stetig steigenden Wartezeiten auf Neuwagen sollte deshalb das Augenmerk auf eine baldmögliche Lieferung gelegt werden, es gibt durchaus noch Lagerfahrzeuge und vorbestellte Modelle im Zulauf, bei denen man eventuell eben auf die eine oder andere Wunschausstattung verzichten muss.

Halbierte Dienstwagensteuer für PHEV

Seit Januar 2019 gilt außerdem eine neue Regelung zur sogenannten "Dienstwagensteuer". Bislang musste ein Arbeitnehmer oder Freiberufler, der seinen Dienstwagen privat nutzt, monatlich ein Prozent des Bruttolistenpreises als sogenannten geldwerten Vorteil versteuern. Diese Steuerbelastung wurde für Neuwagen mit Steckdosenanschluss deutlich reduziert: Bei Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden, die vom 1. Januar 2019 angeschafft oder geleast wurden, gilt als steuerliche Bemessungsgrundlage nur noch die Hälfte des Bruttolistenpreises.

Von der im November 2019 beschlossenen abermaligen Halbierung dieser "Dienstwagensteuer" profitieren allerdings nur noch die Besitzer reiner Elektroautos, wo der zu versteuernde geldwerte Vorteil nun bei 0,25% des Listenpreises liegt. Für PHEV-Fahrer bleibt es bei 0,5%. Mancher PHEV rangiert bei der Dienstwagensteuer dennoch auf dem Kosten-Niveau eines Kleinwagens, andererseits kann der halbierte Steuersatz für besonders teure Modelle eine ganz erhebliche Ersparnis ausmachen.

In unserer Übersicht können PHEV-Modelle aufgeführt sein, die gerade erst auf den Markt kommen und noch nicht vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) in die Liste der förderfähigen Modelle aufgenommen wurden. Vor dem Antrag auf Förderung muss daher geprüft werden, ob das Wunschfahrzeug bereits in dieser Liste aufgeführt ist, diese wird auf der Homepage des BAFA monatlich aktualisiert. Die aktuelle Liste (Stand 1. Juli 2022) finden Sie hier zum Download:

Download BAFA-Liste förderfähige Fahrzeuge

Die Diskussion über die Nutzungsart von PHEV-Fahrzeugen hat dazu geführt, dass die Förderfähigkeit inzwischen stärker an die elektrische Reichweite gekoppelt wird. Seit dem Jahr 2022 stieg die für die Förderfähigkeit vorgeschriebene Mindestreichweite neuer Modelle auf 60 Kilometer.

Dass die Plug-in-Hybrid-Modelle durchaus beliebt sind, zeigt ein Blick in die Zulassungsstatistik. Rund 140.000 PHEV-Pkw wurden im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland neu zugelassen (die 25 erfolgreichsten zeigen wir Ihnen in der Bildergalerie), das entspricht einem Marktanteil von rund elf Prozent.