Vulkane liefern Material für Methanol-Treibstoff

Kooperation von Koenigsegg und Geely
Methanol-Treibstoff aus Vulkan-Kohlenstoff

01/2021 Koenigsegg Regera
Foto: RM Sotheby`s

Der schwedische Sportwagenhersteller Koenigsegg kooperiert mit dem chinesischen Geely-Konzern, um den Antrieb von Verbrennungsmotoren mit Methanol als Kraftstoff umweltfreundlicher zu gestalten. In einem gemeinsamen Projekt wollen die beiden Unternehmen Kohlenstoff, der von Vulkanen in Island freigesetzt wird, zur Produktion von Methanol verwenden.

Durch die Reaktion des Kohlenstoffs mit Wasserstoff entsteht Methanol, mit dem Motoren angetrieben werden können. Geely hält bereits seit einigen Jahren eine Beteiligung an der isländischen Firma Carbon Recycling. In einem Feldversuch wurden, Unternehmensangaben zufolge, mit per Methanol betankten Emgrand M100, einem kompakten Stufenheckmodell, über 200.000 Kilometer zurückgelegt.

Abhängigkeit vom Erdöl verringern

Li Shufu, Vorstandsvorsitzender von Geely, wird von der Nachrichtenagentur Reuters wie folgt zitiert: "Wir forschen weiter an den Technologien für Methanolfahrzeuge. Gut möglich, dass wir am Ende mit diesem Projekt scheitern, aber derzeit arbeiten wir weiter daran." Methanol könnte vor allem, ob pur oder ölbasiertem Benzin beigemischt, auch die Bestandsflotte von Autos in China antreiben. Für Koenigsegg ergeben sich Möglichkeiten, weiterhin leistungsstarke Verbrenner in Sportwagen anzubieten.

Ein umweltfreundlicher Treibstoff lässt sich aber nur dann realisieren, wenn der verwendete Wasserstoff unter Verwendung regenerativer Energien wie Sonnen- oder Windkraft hergestellt wird. Das ist im Moment noch nicht der Fall. Außerdem kann der hier gewonnene Strom mit wesentlich geringeren Verlusten direkt in Akkus von batterieelektrischen Autos zum Einsatz kommen. Methanol als Kraftstoff verringert immerhin die Abhängigkeit von Erdöl.