Die ersten Pläne, die aus den Koalitionsverhandlungen der kommenden Regierungsparteien sickern, werden von der Industrie begrüßt. Kein Wunder, schließlich soll moderne Mobilität wieder staatlich gefördert werden. Bald könnten sogar nicht nur Elektroautos von Kaufanreizen profitieren, sondern auch Plug-in-Hybriden, die neben einem batterieelektrischen Antrieb also auch einen Verbrenner an Bord haben.
Übergangstechnologie im Aufschwung
Das behauptet zumindest die Nachrichtenagentur Reuters. Die Kollegen konnten erste Protokolle aus den Verhandlungen einsehen, aus denen hervorgeht, dass in Zukunft neben reinen batterieelektrischen Fahrzeugen auch Hybride gefördert werden sollen. Für Industrie und Kunden wird diese Übergangs-Technologie indes immer interessanter.
Das liegt vor allem daran, dass die Technik ähnlich schnell vorangeschritten ist wie bei E-Autos. Moderne PHEV schaffen im Alltag rund 100 rein elektrische Kilometer mit einer Akkufüllung, können auf langen Strecken aber mit Verbrennungsmotor fahren. Für hiesigen Autohersteller bedeutet das auch das Festhalten an einer etablierten, lukrativen Technologie: dem Verbrennungsmotor.
Umweltfreundlich? Nur bei richtiger Nutzung
Die Förderung von Plug-in-Hybriden wurde stets von kritischen Stimmen begleitet. Schließlich wurde ein Großteil der Fahrzeuge nachweislich nie geladen und stattdessen ausschließlich mit Verbrennungsmotor gefahren. Bei dieser Nutzung verbrauchen Plug-in-Hybriden oft sogar mehr Kraftstoff als konventionelle Diesel oder Benziner.
Wie in China sind Plug-in-Hybriden aber auch bei uns im Aufschwung. Im Jahr 2024 legten sie rund zehn Prozent bei den Neuzulassungen zu – auch weil Hersteller die für sie lukrative Technik attraktiv machen. Inzwischen umfasst das Angebot allein in Deutschland mehr als 200 verschiedene Modelle. Und es kommen weitere hinzu. Übrigens zählen auch batterieelektrische Fahrzeuge mit einem Reichweiten-Verlängerer dazu. Dieser Range Extender ist ein Verbrennungsmotor, der über einen Generator ausschließlich zum Laden der Batterie anspringt – nicht aber die Räder antreibt.
Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Ein Plug-in-Hybrid (PHEV) ist ein Fahrzeug, das sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor besitzt. Im Gegensatz zu normalen Hybridfahrzeugen kann ein Plug-in-Hybrid über eine externe Stromquelle (z. B. eine Wallbox oder Ladesäule) aufgeladen werden. Dadurch kann er eine gewisse Strecke rein elektrisch fahren – oft zwischen 30 und 100 km, je nach Modell. Ist der Akku leer, übernimmt der Verbrennungsmotor oder der Hybridmodus den Antrieb. Plug-in-Hybride kombinieren somit die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsantrieb, sind aber oft schwerer und teurer als reine Verbrenner oder Elektroautos.