Fraunhofer-Studie zu Feststoffbatterien

Studie von Fraunhofer-ISI
:
Feststoffbatterien kommen, aber langsam

Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System und Innovationsforschung (ISI) zufolge werden Feststoffbatterien den Markt vorerst nur langsam durchdringen.

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Lange Ladezeiten bei in vielen Fällen noch überschaubarer Reichweite gelten in den Augen von Kritikern noch immer als Problempunkt von Elektroautos. Große Erwartungen seitens potenzieller Kunden und der Autoindustrie werden in die Technologie der Feststoffbatterien gesteckt. Die Akkus, die ohne leitende Elektrolyt-Flüssigkeit auskommen, bieten viele Vorteile. Der geringere Platzbedarf kann kompaktere Fahrzeuge oder entsprechend höhere Speicherkapazitäten ermöglichen. Außerdem sinken Ladezeiten und das Risiko eines Batteriebrands.

Noch gibt es keine industrielle Serienproduktion von Feststoffakkus. Entwicklungspotenziale und Marktchancen hat das Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung (ISI) untersucht und die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.

BMW iX M60 © Enes Kucevic Photography
Our Next Energy Gemini Dual-Chemistry Batterie Dieser BMW schafft 978 km mit einer Akku-Ladung

Den Recherchen der Forscher zufolge müssen Feststoffakkus deutlich leistungsstärker werden als moderne Batterien mit Elektrolyt-Flüssigkeit, um spürbare Marktanteile zu erreichen. Aktuelle Lithium-Ionen-Akkus werden beständig weiterentwickelt. Der Meinung von Fraunhofer ISI zufolge sind aber kleiner werdende Optimierungsschritte zu erwarten, da das Potenzial zur weiteren Entwicklung der Batterien an seine Grenzen stößt.

40 bis 120 Gigawattstunden im Jahr 2035

Trotzdem dürften sie noch viele Jahre, auch parallel zu Feststoffakkus, angeboten werden, vor allem aus Preisgründen. Geringe Produktionsmengen werden die neuen Batterien zu Beginn deutlich teurer werden lassen, erst mit einem Hochlauf der Produktionskapazitäten sinken Kosten und damit die Preise. Für 2035 prognostiziert die Studie eine weltweite Kapazität in der Herstellung von Feststoffakkus in der Höhe von 40 bis 120 Gigawattstunden. Das entspricht nur circa zwei Prozent des für den gleichen Zeitpunkt erwarteten Marktvolumens von Flüssigelektrolyt-Batterien.

Das größte Potenzial für den Einsatz der Feststoffakkus sehen die Forscher, etwa ab dem Jahr 2028, in der Automobilindustrie. Neben PKW bieten sie sich aufgrund ihrer Vorteile gegenüber Lithium-Ionen-Batterien auch für den Einsatz in LKW und perspektivisch auch zur Energieversorgung von elektrisch angetriebenen Flugzeugen an. Der Einsatz in der Luftfahrt wird aber nicht vor 2035 erwartet.

Fazit

Die Batterietechnologie, auch für den Einsatz in Elektroautos, hat in den vergangenen Jahren große Entwicklungssprünge gemacht. Neuartige Feststoffakkus dürften, einer Studie von Fraunhofer-ISI zufolge, zunächst mit einem kleinen Marktanteil parallel zu bekannten Batterietypen angeboten werden.

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