Diesel raus - E-Achse rein: So geht elektrische Umrüstung

So wird der Diesel zum E-Auto
Verbrenner und Getriebe raus, E-Achse rein

Elektrische Achse Paul Nutzfahrzeuge GmbH
Foto: © Paul Nutzfahrzeuge GmbH

Deutsche Autofahrer sind beim Stichwort „Diesel“ so gespalten wie nie zuvor. Die einen vertrauen weiterhin auf die bewährte Antriebstechnik, die anderen trauen der Fahrverbots-Politik nicht und satteln um. Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH hat in Zusammenarbeit mit der BPW Bergische Achsen KG eine Umrüstungs-Möglichkeit von Diesel auf E-Antrieb entwickelt. Die Techniker entfernen einfach den gesamten konventionellen Antriebsstrang, bestehend aus Motor, Getriebe usw., und bauen eine elektrische Achse einbauen. Was sich so phantastisch einfach liest, ist natürlich in der Praxis nicht ganz so simpel, aber seit rund einem Jahr viel mehr als Utopie.

Für derlei Umbauten bieten sich zuallererst Nutzfahrzeuge an. Ihre Technik ist wartungs- und somit auch umbaufreundlich angeordnet und robust. Das haben sich wahrscheinlich auch die Kooperationspartner gedacht und aus der Theorie Praxis werden lassen. Als erstes Umbauopfer haben sie sich einen Mercedes-Benz Vario vorgenommen, der auch nach seinem Produktionsende als Plattform für Nutz- und Spezialfahrzeuge von Polizei, Bundeswehr und Kommunen sowie vielen kommerziellen Unternehmen genutzt wird. Die wenigsten Fahrzeuge dieses Typs fahren mehr als 100 Kilometer am Tag – ebenfalls ein Grund, sich dieses Fahrzeugtyps anzunehmen.

Elektrifizierung bringt viele Vorteile mit sich

Elektrische Achse Paul Nutzfahrzeuge GmbH
© Paul Nutzfahrzeuge GmbH

Der Vorteil der neuartigen elektrischen Achse liegt unter anderem darin, dass das Fahrzeug durch den Umbau nicht schwerer wird, da das Gewicht der Fahrzeugbatterien durch den Entfall der konventionellen Teile kompensiert wird. Hinzu kommt, dass das Drehmoment zulegt und die Räder einzeln angesteuert werden können. Dies sorgt unter anderem für einen kleineren Wendekreis. In einer Pressemitteilung kommentiert Walter Pötzinger, Geschäftsführer der Paul Nutzfahrzeuge GmbH: „Vielen Kommunen droht das Szenario, künftig Fahrverbote auch gegen sich selbst aussprechen zu müssen – schließlich gehören sie selbst zu den größten Betreibern dieselgetriebener Nutzfahrzeugflotten. Durch die elektrische Umrüstung können diese Spezialfahrzeuge über viele weitere Jahre im Einsatz bleiben. Das rechnet sich – zumal der E-Antrieb in Betrieb und Wartung günstiger ist als der Verbrennungsmotor.“