Deep-Drive CSD Elektromotor – Revolutionäre Technik auch für BMW?

Deep-Drive CSD Elektromotor Weltpremiere
:
Ist dieser E-Motor aus Deutschland der Durchbruch?

© DeepDrive 35 Bilder

Das Münchner Unternehmen Deep-Drive präsentiert auf der IAA einen neuen E-Motor. Der Doppelrotor-Radialfluss-Motor ist leichter, sparsamer und vor allem preiswerter als bisherige Lösungen.

Kompletten Artikel anzeigen

Bereits auf der letzten IAA 2021 hatte Deep-Drive mit einer neuartigen Elektromotor-Technologie auf sich aufmerksam gemacht. Das Unternehmen aus München hat einen Doppelrotor-Radialfluss-Motor entwickelt, der zunächst als Radnabenmotor konzipiert war. Bereits damals hatte Deep-Drive die Weiterentwicklung der Technik zu einem Zentralmotor für den achsweisen Antrieb angekündigt, wie er derzeit bei den meisten Elektroautos eingesetzt wird. Den gibt es nun auf der IAA 2023 zu sehen.

20 Prozent mehr Reichweite durch Radnabenmotor Innovation 18 Sek.

Die Bezeichnung Doppelrotor trägt die Maschine, weil beim Deep-Drive-Motor zwei Rotoren um einen dazwischen liegenden Stator drehen. In dieser ausführlichen Vorstellung finden Sie eine umfangreiche Technik-Erklärung, im Video oben eine schematische Darstellung dieser Technik. Auch ohne Physikstudium lassen sich die wesentlichen Vorteile dieser von Deep-Drive entwickelten Technik in drei für die künftige Entwicklung von Elektroautos entscheidenden Aspekten beschreiben: Sparsamer, leichter, günstiger.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Sparsamer, leichter, günstiger

Deep-Drive reduziert bei der Doppelrotor-Technik des Zentralmotors den Einsatz von Eisen um 80 und den von Magnetmaterial um 50 Prozent gegenüber vergleichbaren aktuellen E-Antrieben. Außerdem kann auf weniger teures Magnetmaterial zurückgegriffen werden. Das spart entsprechend Gewicht und Geld. Konkret will Deep-Drive die Kosten für eine E-Achse unterhalb der von Tesla jüngst genannten Zielmarke von 1.000 US-Dollar halten. Außerdem soll die Effizienz je nach Betriebszustand um bis zu 20 Prozent besser ausfallen als bei Standard-Antrieben – das bedeutet auch 20 Prozent mehr Reichweite pro Batterie-kWh. Das heißt dann in der Folge: Die teuren und schweren Antriebsbatterien können kleiner ausfallen, wieder werden Kosten (und Gewicht) reduziert.

Tabelle

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Den Zentralmotor stellt Deep-Drive in zwei Ausführungen, CSD 450 und CSD 700, vor. Die kleinere Variante mit einer Maximalleistung von 230 kW/313 PS ist für Front- und Heckantriebskonzepte bis zum C-Segment und als Doppelmotor für Allradantrieb bis zum Premium-Segment vorgesehen. Die stärkere CSD 700-Maschine mit maximal 350 kW/476 PS sieht Deep-Drive als Anwendung für Fahrzeuge ab dem D-Segment, auch hier wahlweise in einer Doppelmotor-Allrad-Variante. Beide Versionen kombinieren den Motor mit einem zweistufigen Stirnradgetriebe sowie einem hocheffizienten SiC-Inverter im gemeinsamen Gehäuse.

Auch BMW ist an Deep-Drive beteiligt

Nach eigenen Angaben sind bereits acht der zehn größten Automobilkonzerne an der Deep-Drive-Technologie interessiert und konkrete Anwendungen in Serienautos angekündigt. Erste Modelle sollen 2027 auf den Markt kommen, um welchen Hersteller es sich dabei handelt, verrät Deep-Drive nicht. Allerdings ist neben Continental auch BMW mit seiner Investment-Tochter BMW iVentures als Investor an dem Münchner Startup beteiligt. In der Bildergalerie stellen wir neben dem neuen Deep-Drive-Antrieb weitere Technik-Varianten für Elektroantriebe im Pkw vor.

Fazit

Mit der Doppelrotor-Technologie fürs E-Auto hat das Münchner Unternehmen DeepDrive eine Elektromaschine entwickelt, die bisherige E-Antriebe in allen wesentlichen Punkten – Effizienz, Gewicht, Preis – unterbietet. Nach den als Radnabenmotoren konzipierten Antrieben stellt DeepDrive auf der IAA einen für moderne Großserien-Pkw geeigneten Zentralmotor zum achsweisen Antrieb vor, den es in zwei Leistungsvarianten sowie als 2WD- und 4WD-Auslegung geben wird. Das erste Serienmodell eines namhaften Herstellers soll 2027 auf den Markt kommen, welcher dies ist, verrät DeepDrive nicht. Allerdings ist unter anderem BMW als Investor bei DeepDrive eingestiegen.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 BMW 550e im Test Noch immer ein perfekter Sleeper? 2 Motorenklau in Kia-Werk in Indien 900 Motoren einfach weg, und keiner merkt's 3 Hersteller lehnen V10-Motor ab Sieg für Mercedes, Audi und Honda 4 Mercedes steigt aus Small-Vans-Segment aus Mercedes streicht Nutzfahrzeuge T-Klasse und Citan 5 Neuer Turbo-Verbrenner aus Korea Kia entwickelt neuen modularen Vierzylinder-Motor
Mehr zum Thema IAA