Die Zeiten langer Ladepausen sind mit modernen Elektroautos Geschichte. Die besten von ihnen schaffen bereits innerhalb weniger Minuten, Strom für 100 Kilometer aufzunehmen. Doch wie lange dauert es, bis die Akkus am Schnelllader von 10 Prozent auf 80 Prozent gefüllt werden? Die schnellsten Lader schaffen das in 18 Minuten – und das, obwohl sie dabei auch noch die größte Strommenge aufnehmen. Denn kurioserweise sind nicht die kleineren Akkus schneller voll, sondern die größeren.
Kleine Akkus durch C-Rate im Nachteil
Nehmen wir ein Beispiel aus unserer Liste. In den Akku des noch relativ neuen elektrischen Ford Puma passen 43 Kilowattstunden hinein. Für den typischen Stopp am Schnelllader (10 bis 80 Prozent) verspricht der Hersteller eine Zeit von 24 Minuten. In dieser Zeit fließen also etwa 30 Kilowattstunden in den Akku. Ebenso kurz soll die Ladepause im Genesis Electrified G80 sein. Dessen Batterie nimmt es dagegen aber mit 87,2 Kilowattstunden auf.
Rechnerisch fließt hier also in der gleichen Zeit die doppelte Menge Strom ins Auto – nämlich rund 61 Kilowattstunden. Die Ladeleistung ist beim größeren Akku deutlich höher – im Schnitt liegt sie bei 150 kW. Die Lade-Performance im Ford Puma bringt es auf durchschnittlich 75 kW. Kleinerer Akku – weniger Ladeleistung. In unserer Liste soll es nun allerdings nur um die Ladezeiten gehen, bis ein Elektroauto wieder auf 80 Prozent geladen ist.
Übrigens haben wir alle neuen Elektroautos, die 2025 auf den Markt kommen, für Sie in unserer Fotogalerie zusammengefasst.
Platz 11: VW ID.Buzz mit 59 kWh (24 Minuten)

Obwohl Volkswagen beim Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) noch auf 400 Volt setzt, können sich die Ladezeiten sehen lassen – zumindest seit der Anhebung der zulässigen Ladeleistung. Für den ID.Buzz mit dem "kleinen" 59-kWh-Akku bedeutet das 165 kW am Schnelllader. In 24 Minuten ist der Stromspeicher so von 10 auf 80 Prozent gefüllt. Die Varianten mit den größeren Batterien und bis zu 200 kW Ladeleistung brauchen laut Hersteller nur zwei Minuten länger.
Im Test bei auto motor und sport aus dem Jahr 2022 (vor der Anhebung der Ladepower) dauerte der Ladevorgang für den 77-kWh-Akku noch 31 Minuten.
Platz 10: BYD Sealion 07 Blade Battery 91,3 kWh (24 Minuten)

Ebenfalls 24 Minuten dauert es, die 91,3 Kilowattstunden große Blade-Batterie des BYD Sealion auf 80 Prozent zu laden. Das Erstaunliche: Bei der Batteriechemie setzen die Chinesen konsequent auf das eigentlich für nachteilig gehaltene, aber günstigere Lithium-Eisenphosphat (LFP). Die maximale Ladeleistung gibt BYD dabei mit 230 kW an.
Im Test konnten wir den 4,83 Meter langen SUV noch nicht unter die Lupe nehmen.
Platz 9: Skoda Elroq 60 (24 Minuten)

Das neueste tschechische Gesicht des Skoda Elroq darf in unserer Auflistung natürlich nicht fehlen. Wie der VW ID.Buzz steht der Crossover aus Mladá Boleslav auf MEB-Basis. Und mit der kleinen Batterie bleibt die Ladezeit am Schnelllader mit 24 Minuten bei maximal 165 kW relativ kurz.
Der Skoda Elroq 85 mit dem größeren 77-kWh-Akku (netto) aus dem noch druckfrischen Test von auto motor und sport brauchte am Schnelllader 29 Minuten bei maximal 175 kW für die Übung.
Platz 8: Ford Puma Gen-E 43 kWh (24 Minuten)

Dass auch eine relativ kleine Batterie in unserer Top 11 einen Platz hat, beweist der elektrische Ford Puma. 100 Kilowatt Ladeleistung sind bei 43 kWh Akku-Kapazität ein relativ hoher Wert, der mit einer kurzen Ladezeit von 24 Minuten am Schnelllader belohnt wird.
Platz 7: Porsche Macan 95 kWh (21 Minuten)

Der neue elektrische Stolz aus dem Volkswagen-Konzern ist die Premium Plattform Electric. Auf dieser 800-Volt-Plattform basiert auch der neue Porsche Macan, dessen unterschiedliche Modelle zunächst ausschließlich mit dem 95 kWh (netto) großen Akku im Unterboden bestückt sind. Dank einer maximalen Ladeleistung von bis zu 320 kW soll der Stromspeicher laut Hersteller nach 21 Minuten wieder gut gefüllt sein (10 bis 80 Prozent).
Tatsächlich benötigte der Porsche Macan 4 im Test bei auto motor und sport 22 Minuten für die besagte Übung. Eine kleine Differenz, die im Bereich der Messtoleranz liegt.
Platz 6: Audi A6/S6 und Q6 (21 Minuten)

Ebenfalls auf der PPE-Basis des Volkswagen-Konzerns stehen die beiden neuesten Elektro-Flaggschiffe aus Ingolstadt. Sowohl die Stromer der A6-Reihe als auch die SUV-Pendants Q6 lassen sich mit dem großen 95-kWh-Akku bestücken. Und der nimmt es mit der besagten maximalen Ladeleistung von 320 kW auf. Ladezeit an einem ausreichend potenten Schnelllader: 21 Minuten.
Im Winter 2024/2025 konnten wir uns im Test bei auto motor und sport von der Ladeperformance überzeugen. Ganz das versprochene Tempo erreichten die Audis dabei nicht. Am Ende schafften sie die Lade-Übung von 10 bis 80 Prozent in 24 Minuten.
Platz 5: Kia EV9 mit 76,1 kWh (20 Minuten)

Der Hyundai-Konzern hat mit seinen Marken Hyundai, Kia und Genesis mittlerweile so einige, hochpotente Elektroautos auf der sogenannten E-GMP-Plattform auf dem Markt. Laden ist hier nicht nur mit 400, sondern sogar mit 800 Volt möglich, was die Ladeleistungen deutlich erhöht. Im Falle des Riesen-SUV EV9 sind es 210 kW. Den kleineren der beiden Akkus – immerhin 76,1 Kilowattstunden – füllt der Kia in 20 Minuten.
Im Test bei auto motor und sport trat der EV9 mit großem 99,8 kWh-Akku an. Der war in ebenso beeindruckenden 26 Minuten wieder gut gefüllt.
Platz 4: XPeng G6 und G9 (20 Minuten)

XPeng bewirbt seine neuen Modelle mit einer Schnell-Ladezeit von nur 15 Minuten. Allerdings betrifft das das Wiederaufladen von 20 auf 80 Prozent. Für den Ladehub von 10 auf 80 Prozent liegt die Ladezeit bei 20 Minuten – sowohl für den großen SUV G9 als auch für das SUV-Coupé G6. Die Chinesen laden mit einer gewaltigen Leistung von bis zu 280 kW.
Im Test von auto motor und sport konnte XPeng beweisen, dass die Versprechen real sind. Der XPeng G9 RWD schaffte die geforderte Ladung am HPC-Stecker in exakt 20 Minuten.
Platz 3: Lotus Eletre / Emeya (20 Minuten)

Seitdem Lotus mehrheitlich dem chinesischen Geely-Konzern gehört, entwickelten sich die elektrischen Visionen hin zu echten Autos. Der große SUV Eletre und der Super Saloon Emeya nutzen eine 112-kWh-Batterie, die mit bis zu 350 kW wieder aufgefüllt werden kann. Unter idealen Bedingungen soll die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent damit bei 20 Minuten liegen – wohlgemerkt für eine gewaltige Energiemenge von fast 80 Kilowattstunden.
Platz 2: Hyundai Ioniq 5/6, Kia EV6 und Genesis GV70 (18 Minuten)

Auch ohne solch gigantische Ladeleistungen schafft es der Hyundai-Konzern mit seinen Plattform-Geschwistern rund um den Ioniq 5 auf den zweiten Platz unserer Ladezeiten-Hitliste. Egal welches der Modelle man fährt – für einen typischen Schnelllader-Stopp verbringt man hier die geringste Zeit. 18 Minuten sind es in der neuesten Akku-Generation (84 kWh) für das Laden von 10 auf 80 Prozent – bei maximal 260 kW.
Auch bei der vorangegangenen Akku-Generation mit 77,4 kWh waren die Werte beeindruckend. Im Einzeltest bei auto motor und sport dauerte der 10-80-Ladestopp 20 Minuten.
Platz 1: Porsche Taycan ab 2024 (18 Minuten)

Bereits das Vorfacelift-Modell des Taycan setzte bezüglich Ladezeiten neue Maßstäbe. Der 2025er-Jahrgang ab Mitte 2024 toppt die Werte mit neuen Batterien noch einmal deutlich. Maximal 320 kW zieht der Zuffenhausener am Schnelllader. In 18 Minuten ist ein typischer Ladestopp beendet – und das bei einem Netto-Stromvorrat von 97 Kilowattstunden. Verdienter Platz 1 für den High-Tech-Stromer aus Stuttgart.
Übrigens erreichte der Porsche Taycan Turbo im Test bei auto motor und sport exakt die versprochene Ladezeit von nur 18 Minuten für eine Ladung von 10 auf 80 Prozent.