Bei den Mobilitätsthemen Brennstoffzelle und Wasserstoff ist weiterhin keine klare Linie zu erkennen. Während Hyundai und Toyota mit Nexo und Mirai Serienmodelle anbieten, lässt Mercedes die Manufakturserie des GLC F-Cell ohne Nachfolger auslaufen. Audi kündigt weiterhin einen Prototyp an, BMW will eine Kleinserie auf Basis des aktuellen X5 mit Brennstoffzelle starten. Daimler plant in der Truck-Sparte mit Wasserstoff als Energieträger, auch das US-Unternehmen Nikola Motors realisiert einen entsprechenden Lkw in Zusammenarbeit mit Iveco.
Fokus auf Nutzfahrzeuge

Das Tankstellennetz umfasst in Deutschland aktuell knapp 90 Standorte. Das soll, wenn es nach den Plänen der bayerischen Regierung geht, schnell anders werden. Das vom Freistart im November 2019 gegründete "Zentrum Wasserstoff.Bayern" (H2.B) forciert den Ausbau der Infrastruktur. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat den Netzausbau auf 100 Wasserstofftankstellen "in den kommenden Jahren" angekündigt. Die Fördersumme für öffentlich zugängliche Tankstellen sowie Standorte auf Betriebsgeländen liegt bei 50 Millionen Euro.
Damit sollen vornehmlich Zapfsäulen mit 350 Bar Druck entstehen. Damit wird Wasserstoff in viele Nutzfahrzeuge getankt. Im Schwerlast- und Busverkehr sehen Politik und die beteiligten Unternehmen auch das Haupteinsatzgebiet für die Brennstoffzelle in Fahrzeugen.
Lagerung von Wasserstoff in Flüssigkeit
Auch Elektrolyseanlagen, mit denen aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird, sollen gefördert werden. 2021 entsteht, den Planungen zufolge, in Erlangen bei Nürnberg die weltweit erste LOHC-Tankstelle. LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier) beschreibt ein flüssiges Trägermaterial, in dem der Wasserstoff gespeichert werden kann. Die Vorteile liegen im einfachen Transport der Flüssigkeit in Tankwagen und in der langen Speichermöglichkeit. Der Wasserstoff verflüchtigt sich nicht. An der Tankstelle wird der Wasserstoff aus der Flüssigkeit extrahiert und kann gasförmig getankt werden.