Das spektakulär gestaltete Cabrio debütiert zur Eröffnung des neuen Audi-Designstudios in Malibu, Kalifornien und feiert auf der Monterey Car Week in Pebble Beach (darum auch die Bezeichnung Audi Concept PB21) seine Publikumspremiere.
Das Skysphere Concept ist die erste einer Studie, die Audi binnen der nächsten Monate zeigen wird. Auf die IAA im September wird Audi das Grandsphere Concept rollen, ein elektrisches Reiseauto, dessen Innenraum einen Ausblick auf den des ersten Artemis-Serienauto (Arbeitstitel Landjet) geben soll. Der Landjet soll 2025 in Serie gehen und nach Level 4 autonom fahren können. Im Frühjahr schließlich will Audi vermutlich in China das Concept Car Urbansphere zeigen, das fürs Fahren in der Stadt gedacht ist.
Alle drei Concept Cars fahren elektrisch und zeigen außerdem, wie sich Audi vorstellt, dass das Autonome Fahren das Design künftiger Fahrzeuge verändert. Sie sind damit quasi Weiterentwicklungen des Quartetts Aicon, AI:Me und AI:Race und AI:Trail. Die zeigten beginnend mit dem Aicon (IAA 2017) die Visionen der Ingolstädter für elektrische und autonome Audi-Zukunft vor vier Jahren.
Audi Skysphere Concept mit variablem Radstand
Passend zum Debüt-Ort Kalifornien ist der Sky Sphere ein offener Zweisitzer. Die lange Haube und die langgestreckte Silhouette lassen ihn aber weniger wie einen Roadster, sondern eher wie einen offenen GT wirken. Als historisches Vorbild bezeichnet Audi-Designchef Marc Lichte den Horch 853, ein 5,23 Meter langes Cabrio aus den späten 30ern mit 100 PS starkem Achtzylinder-Reihenmotor.
Das zumindest hat der Skysphere (fast) mit dem Horch gemein: Das moderne Cabrio kann bis zu 5,19 Meter lang sein. Kann, weil der Zweisitzer einen variablen Radstand hat. Lichte bezeichnet das Auto in einem Video als Sports Transformation Vehicle. Zum autonom Fahren streckt es den Abstand zwischen seinen Achsen um 25 Zentimeter auf das Maß eines A8 L (3,13 Meter). Erkennbar ist das an einem pfeilförmigen Segment in der Flanke.

Zum lustvoll selbst Fahren schiebt sich der Skysphere zusammen, bis sein Radstand etwa das Maß eines kurvengierigeren RS5 hat und sich damit handlicher mehr Spaß beim aktiv Fahren bereitet.
Interieur auch ohne Lenkrad
Die Verwandlung soll natürlich im Innenraum, in den man durch weit nach vorn öffnende Türen gelangt, seine Entsprechung haben. Im so genannten Grand Touring Mode nutzt der Skysphere den üppigen Radstand, um den Insassen noch mehr Beinraum und Bewegungsfreiheit zu gewähren. Das Display, auf dem vorher digitale Instrumente den Fahrer informiert haben, fährt nach vorn, bis es mit dem für den Beifahrer bündig sitzt und so einen durchgehenden Schirm von gut 1,41 Meter Breite und 18 Zentimeter Höhe bildet. Das Lenkrad verschwindet darunter, der Wählhebel zieht sich in die Mittelkonsole zurück. Dann können die zwei Insassen in den bequemen Sesseln lümmeln, sich chauffieren lassen und unterhalten oder einen Film auf dem großen Display ansehen.

Im Sports Mode schiebt sich der offenen Audi auf 4,94 Meter zusammen und schließt dabei die "Lücke" in der Flanke im Bereich der A-Säule. Das Lenkrad fährt aus, die Instrumente nähern sich dem Fahrer, dessen Sitz fährt nach vorn, so dass er alles im Blick und im Griff haben kann.
Elektrischer Hinterradantrieb und Luftfederung
Dann ist er Herr über 465 kW aus einem 750 Nm starken Elektromotor, der ganz Audi-untypisch nur die23 Zoll großen und 28 Zentimeter breiten Hinterräder antriebt, auf denen 60 Prozent der angeblich nur 1800 Kilogramm Fahrzeuggewicht lasten. Dafür dürfte die 80 kWh große Batterie verantwortlich sein, die entgegen des aktuell bekannten E-Auto-Layouts nicht im Fahrzeugboden, sondern quasi senkrecht hinter den Sitzen untergebracht sein soll. Dieses gewissermaßen Mittel-Batterie-Layout ist nicht nur gut für die traktionsfördernde Gewichtsverteilung, sondern hilft auch die Höhe zu begrenzen: Der Skysphere ist nur 1,23 Meter hoch, was man allerdings beim Einsteigen der Kopffreiheit anmerkt, wobei man auch auf die Ecke der A-Säule achten muss, – zumindest wenn das Dach aufgelegt ist. Einen echten Verdeckmechanismus hat sich Audi bei dem Concept Car gespart.

Damit der Selbst-Fahrer die guten Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in 4 Sekunden) stabil auf die Straße bringen kann, hat Audi dem Zweisitzer eine adaptive Dreikammer-Luftfederung spendiert, die eine Absenkung der Karosserie um 10 Millimeter erlaubt. Eine Allradlenkung soll der Handlichkeit gut tun, die Radführung übernehmen vorn und hinten Doppelquerlenker.