Es ist kein Unfall passiert und es sind keine Personen zu Schaden gekommen: Volvo hat bei internen Sicherheitsüberprüfungen festgestellt, dass bei bestimmten Modellen, und dort auch nur bei unsachgemäßer Behandlung, ein Haltesystem des Fahrer-Sicherheitsgurtes verschleißen könnte. Deshalb ruft Volvo weltweit 2,19 Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten – in Deutschland sind 172.695 Autos betroffen.

Problem nur nach jahrelangem Fehlgebrauch
Bei dem betreffenden Bauteil handelt es sich um den links unten in der Rücklehne des Fahrersitzes verankerten Endbeschlag des Sicherheitsgurtes. Dieser sollte im Normalfall parallel zur Rückenlehne ausgerichtet sein. Ist er aber über Jahre hinweg Verbiegungen, beispielsweise Richtung Sitzfläche, ausgesetzt gewesen, können die Drähte des im Endbeschlag eingesetzten Stahlseils verschleißen. Im schlimmsten Fall kann der Sicherheitsgurt dann nicht mehr seine Rückhalte-Funktion ausüben.

Langer Bauzeitraum und viele Modelle betroffen
Volvo hat das fragliche Bauteil in den Jahren 2006 bis 2016 im XC60 der ersten Generation und in den Modellen S60 , V60 , V70 , XC70 sowie S80 montiert. Aufgrund des langen Bauzeitraums und der Fülle der betroffenen Modelle summiert sich der Rückruf zum zahlenmäßig größten in der Geschichte Volvos.

Rückruf vom KBA angeordnet
Da es sich bei dem kritischen Bauteil um ein sicherheitsrelevantes handelt, hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) den Rückruf angeordnet. Volvo schreibt jeden Halter an und tauscht den Endbeschlag in der Werkstatt aus. Den Austausch vermerkt der Hersteller in seinen Datenbanken, ein Eintrag ins Serviceheft erfolgt nicht. Ab wann Volvo die Autos in die Werkstätten holt und wie lange die Reparatur dauert, steht noch nicht fest.