Seltener Schuppan 962CR auf Porsche-Basis im Verkauf

Seltener Schuppan 962CR auf Porsche-Basis
:
Straßenzugelassener Le-Mans-Renner im Verkauf

© Hiroki Kozuka/Boutsen Classic Cars 12 Bilder

Vern Schuppan hat es geschafft, die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen – und dann war er als Konstrukteur erfolgreich. Einer seiner Schuppan 962CR steht jetzt zum Verkauf.

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Als der Australier Vern Schuppan 1983 zusammen mit seinen US-amerikanischen Kollegen Al Holbert und Hurley Haywood auf einem Porsche 956 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere – als Rennfahrer. Danach legte er noch eine erstaunliche Karriere als Konstrukteur hin. Als Erinnerung an seinen Le-Mans-Sieg entwickelte er mit dem Schuppan 962CR eine Straßenversion des Porsche 962. Von dem straßentauglichen Le-Mans-Renner entstanden sechs Exemplare – die Nummer 4 von 6 bietet jetzt der monegassische Klassik-Spezialist Boutsen Classic Cars an.

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In das Innere des Schuppan 962CR geht es über eine außergewöhnlich breite Einstiegs-Schwelle.

Bis den Japanern das Geld ausging

Vern Schuppan hat seine Sportwagen von 1991 bis 1994 gebaut. Hinter dem Projekt standen japanische Investoren, die ursprünglich 50 Exemplare bauen lassen wollten. Der Einbruch der japanischen Wirtschaft Mitte der 1990er-Jahre beendete das Projekt vorzeitig. Das jetzt von Boutsen Classic Cars angebotene Fahrzeug entstand bereits im Winter 1991. Es trägt die Produktionsnummer VS 962LM 02 und war ursprünglich schwarz lackiert. Der erste Käufer war ein Japaner, der das Auto in England zugelassen hat. Von dem zweiten Eigentümer ist nur bekannt, dass er den Schuppan 962CR weiß umlackieren ließ. Der aktuelle Eigentümer kaufte das Auto 2006 und verpasste ihm das 1983er-Rothmans-Outfit. Der Tabakkonzern Rothmans engagierte sich in den 1980er- und 1990er-Jahren stark als Sponsor im Motorsport.

© Hiroki Kozuka/Boutsen Classic Cars

Der jetzt zum Verkauf stehende Schuppan 962CR ist aus dem Jahr 1991.

Basiert auf einem Porsche 962C

Die Grundkonfiguration des Straßenmodells ähnelt der des Porsche 962C. Das Karbon-Chassis kam vom legendären englischen Rennwagenhersteller Reynard Motorsport, die Karosserie stellte Schuppan selbst her. Schuppan hat die Federungs-Geometrie geändert und weniger steife Federn sowie straßentaugliche Stoßdämpfer eingesetzt. Die Führung der Vorder- und Hinterräder übernehmen Doppelquerlenker, außerdem kommen an beiden Achsen Stabilisatoren zum Einsatz. Auch Reifen und Felgen sind andere, als sie beim Rennen zum Einsatz kamen. Für den Antrieb ist ein Porsche-Sechszylinder-Boxer mit 2,65 Litern Hubraum vom Typ 935/82 zuständig, der an eine manuelle Porsche-Fünfgangschaltung gekoppelt ist. Die Endmontage der Autos erfolgte bei Vern Schuppan Ltd. in High Wycombe in der englischen Grafschaft Buckinghamshire.

© Boutsen Classic Cars

Der monegassische Klassik-Spezialist Boutsen Classic Cars bietet jetzt den Schuppan 962CR an - der belgische Ex-Formel-1-Fahrer Thierry Boutsen hat die Firma 2018 gegründet.

2010 komplett restauriert

2010 hat der jetzt zum Verkauf stehende Schuppan 962CR eine komplette Restauration bekommen. 1991 haben die Sportwagen 1,5 bis 1,9 Millionen Dollar gekostet – mit Einrechnung der Inflation wären das heute 2,9 bis 3,7 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet 2,44 bis 3,03 Millionen Euro). Den Preis für den Schuppan 962CR Rothmans verrät Boutsen Classic Cars nur Kunden mit ernsthaftem Interesse. Und wem der Name Boutsen bekannt vorkommt, der liegt richtig: Der ehemalige belgische Formel-1-Fahrer Thierry Boutsen hat das auf den Handel mit Sport- und Rennwagen aus den 1960er- bis 1990er-Jahren spezialisierte Unternehmen im Jahr 2018 gegründet.

Fazit

Straßenzugelassene Le-Mans-Rennwagen gibt es nicht viele und vom 962CR konnte Vern Schuppan nur sechs Exemplare bauen. Entsprechend selten gibt es eine Gelegenheit, an so einen exklusiven Sportwagen heranzukommen.

Der Schuppan 962CR basiert auf dem Porsche 962C, womit er maximal ernsthafte Rennauto-Gene in sich trägt. Die Restauration 2010 dürfte dem Fahrzeug gut getan und es für die kommenden Jahre fahrbar gemacht haben. Die Rothmans-Lackierung lässt zudem das Sportwagen-Rennflair der 1980er-Jahre wieder aufleben.

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