Ein getunter Dodge Challenger SRT Demon war einer der Stars der SEMA 2018. Um bei der glitzernden Tuning-Messe in der glitzernden Zocker-Metropole Las Vegas zu, nun ja, glitzern, muss man schon einiges aufbieten. Tuner Speedkore, der für den Umbau verantwortlich ist, hat folgerichtig gleich mehrere Register gezogen. Er hat den Motor des Muscle Cars modifiziert und dem Challenger gleichzeitig eine neue Karosserie verpasst, die komplett aus Karbon besteht. Ein Ableger dieser Tuning-Ikone, von denen Speedkore insgesamt nur fünf Exemplare produzierte, stand zum Verkauf.
Von Kopf bis Fuß in Karbon gehüllt
Wobei das angebotene Auto, das auf der US-Auktions-Plattform "Bring a Trailer" zu finden war, einst als Entwicklungs-Prototyp diente. Speedkore erprobte damit neue Kohlefaser-Fertigungs-Verfahren, damit sich das später auf der SEMA gezeigte Showcar im Bestzustand präsentieren konnte. Von Kopf bis Fuß ist der Demon deshalb in Kohlefaser-Verbundwerkstoff gehüllt: Frontstoßstange samt -splitter, Motorhaube, Kotflügel samt -verbreiterungen, Schwellerverkleidungen, Türverkleidungen, Spiegelabdeckungen, Dach sowie Heckdeckel, -spoiler, -stoßstange und -diffusor sind nun aus naturbelassenem Karbon gefertigt. Insgesamt soll das eine Gewichtserleichterung von gut 90 Kilogramm bringen.

Die Karbonisierung wirkt sich natürlich positiv auf das Leistungsgewicht aus. Der 6,2-Liter-Kompressor-V8, bei dem bisher lediglich 181 Meilen (291 Kilometer) auf dem Tacho stehen, befindet sich dagegen im Werkszustand. Bedeutet: Er bringt es auf 852 PS und maximal 1.044 Newtonmeter. Den Komplettumbau von Kompressor- auf Biturbo-Zwangsbeatmung, der dem 2018er SEMA-Ausstellungsstück am Schwungrad anliegende 1.615 PS gebracht hat, von denen immerhin noch 1.217 an den Hinterrädern angekommen sein sollen, hat Speedkore bei dem angebotenen Exemplar demnach nicht vorgenommen.
Gebaut für die Viertelmeile
Auf der Viertelmeile dürfte der Dodge Challenger SRT Demon mit seinen schwarzen 11 x 18 Zoll-Felgen samt haftstarker 315/40er Nitto-Reifen trotzdem eine gute Figur machen: Als Null-auf-60-mph-Sprintwert (96,6 km/h) stehen schließlich 2,1 Sekunden im Raum. Typische Drag-Racing-Dreingaben sind die Lufthutze auf der Motorhaube und der gelochte "Air-Catcher-Scheinwerfer" auf der Fahrerseite; beides führt dem Motor zusätzliche Kühlluft zu. Der Demon verfügt zudem über die Beschleunigungshilfe "Launch Assist", und die Kraft verwaltet eine ZF-Achtgang-Automatik.

Auch die Ausstattung zeigt, dass dieser Prototyp keinesfalls so extrem umgebaut wurde wie das ehemalige SEMA-Showcar. Der Challenger verfügt weiterhin über Infotainment-System, Klimaanlage und Tempomat sowie schwarze Ledersitze mit Alcantara-Einsätzen. Die elektrisch unterstützte Servolenkung wird mit einem Alcantara-ummantelten Multifunktions-Volant samt Schaltwippen bedient.
Schon kurz nach dem Start nahm die Auktion ordentlich Fahrt auf. Bereits fünf Tage vor Auktionsende (Stand 29. Juli 2020) lagen die Gebote bei 92.500 Dollar (knapp 80.000 Euro). Final bezahlte ein Käufer dann 160.000 Dollar für den seltenen Speedkore.